Der Möhringer Bezirksbeirat hat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr der Sanierung der evangelischen Kita an der Vaihinger Straße 75 geschlossen zugestimmt.

Möhringen - Es ist ein Weihnachtsgeschenk für Möhringen. So bezeichnete Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann die Sanierung der Kindertagesstätte an der Vaihinger Straße 75. Wenn alles glatt läuft, will die Stadt im Februar den Bauantrag stellen, sodass im Februar 2014 die Bauarbeiter anrücken können. Johannes Meinke vom Hochbauamt und Eberhard Koning vom Amt für Liegenschaften und Wohnen stellten den Bezirksbeiräten in ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr erste Pläne vor.

 

Demnach soll die Einrichtung Platz für vier Gruppen bieten – statt bisher für zwei. „Wir werden das komplette Gebäude zur Kindertagesstätte umfunktionieren“, sagte Meinke. Von dem Bau aus dem Jahr 1935 „ist viel originale Bausubstanz erhalten, weshalb das Gebäude unter Denkmalschutz steht“, berichtete Meinke. Daher stehen die Verwaltung und das Architekturbüro Coast in der Pflicht, so viel zu erhalten, wie möglich. „Aber wir müssen die Einrichtung auch fit machen für die kommenden Jahrzehnte“, sagte er. Damit spielte Meinke auch auf die Brandschutzauflagen an, die es unter anderem nötig machten, eine zweite Treppe im Haus unterzubringen.

„Grauschleier“ über der Vorfreude

Nach derzeitigem Stand werden im Untergeschoss unter anderem eine Werkstatt, sowie Abstell- und Personalräume untergebracht sein. Im Erdgeschoss sind ein Gruppenraum für Kleinkinder, ein Schlafraum, Toiletten, eine Küche, ein Büro und ein Mehrzweckraum vorgesehen. Im Obergeschoss werden sich die übrigen Gruppenräume befinden. Alles in allem sind für die Sanierung 2,36 Millionen Euro im Haushalt bereitgestellt. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Außenanlagen in Höhe von 100 000 Euro und die Kosten für die Einrichtung in Höhe von 80 000 Euro. „Wir finden es wunderbar, dass das Projekt nun in Angriff genommen wird“, sagte Hartmut Ellinger von den Grünen. Allerdings habe sich über die Vorfreude auf die neue Kita ein, wie Ellinger sagte, „Grauschleier gelegt“, weil das Gebäude nach den derzeitigen Plänen nicht barrierefrei ist. „Ich möchte daher anregen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und nicht gleich vor dem Denkmalschutz einzuknicken“, lautete Ellingers Plädoyer.

Meinke betonte, dass die Bezirksbeiräte offene Türen einrennen würden. In den weiteren Planungen werde man sich mit diesem Thema erneut auseinandersetzen. „Es ist eigentlich unser Ziel, einen Aufzug ins Haus zu bekommen“, sagte Meinke. Das jedoch sei gar nicht so einfach, weil sich „der Flur in jedem Stockwerk an einer anderen Stelle befindet“, ergänzte Meinke. SPD-Bezirksbeirat Rudolf Schaaf wollte wissen, wie die Kinder und Erzieher im Brandfall aus dem Untergeschoss evakuiert würden. Derzeit befindet sich am östlichen Ende des Korridors ein Bunker. Dieser steht jedoch, wie das übrige Gebäude auch, unter Denkmalschutz. Einen anderen Ausgang gibt es nicht. CDU-Bezirksbeirat Klaus Ebert formulierte es so: „Der Flur ist im Brandfall wie eine Mausefalle.“ Außerdem wollte er wissen, wo die Kinder während der Bauzeit unterkommen.

Energetisches Konzept hat für die Grünen hohe Priorität

„Wir hatten bereits Kontakt mit der Kirchengemeinde“, sagte Eberhard Koning. Als Interimslösung stehe das Kinderhaus Kick an der Meßstetter Straße zur Verfügung. Für einen Ausgang im Untergeschoss gebe es, so Meinke, zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Lösung. Dem SPD-Bezirksbeirat Dieter Bernhardt kam die Zeitplanung doch sehr lange vor. Ihn interessierte, ob es nicht schneller möglich sei, die Sanierung abzuschließen. Tatsächlich sei die Dauer der Bauarbeiten sehr komprimiert, versicherte Meinke. Zehn Monate soll es dauern, bis die Kinder gemeinsam mit ihren Erziehern wieder in den Kindergarten ziehen können.

Neben der Barrierefreiheit habe das energetische Konzept hohe Priorität für die Grünenfraktion, betonte Bezirksbeirat Andreas Groll. In der Vorlage der Verwaltung ist dazu zu lesen: „Ein energetisches Konzept ist noch zu entwickeln und wird mit der Beschlussvorlage dargestellt.“ Dass die Bezirksbeiräte schließlich einstimmig für die Sanierung votierten, war freilich keine Überraschung. Immerhin hatten die Lokalpolitiker lange auf dieses Weihnachtsgeschenk warten müssen.