Im kommenden Semester der Weiler Vorlesungsreihe werden Kinder zwischen acht und 14 Jahren zu Studierenden: In vier Vorträgen geht es um ferne Galaxien, die ersten aufrechtgehenden Affen und das Gehirn.

Die Kinderuni Weil der Stadt startet in das nächste Semester. Seit 2006 werden Kinder zwischen acht und 14 Jahren bei der Veranstaltungsreihe zu temporären Studierenden – und können spannenden Vorträgen lauschen, bei denen es auch immer um aktuelle Themen geht. Das Programm des Sommersemesters 2023 ist dem Thema Forschung gewidmet: Forschung im Bereich der Neurowissenschaften, die sich mit dem Rätsel Gehirn befasst, Forschung in der Astrophysik bei der Suche nach erdähnlichen Planeten, Forschung zur Geschichte der Menschheit mit einer sensationellen Entdeckungen in einer der Wiegen der Menschheit und nicht zuletzt Forschung zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Schulalltag, den Möglichkeiten und Grenzen.

 

Reise in ferne Galaxien und in die Vergangenheit

Am Donnerstag, 20. April, spricht Professor Uwe Ilg vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung der Universität Tübingen im Vortrag „Warum verschwindet die Maus?“ über optische Täuschungen. Er erklärt, wie sich das Auge täuschen lässt und wie uns die Täuschungen helfen, etwas Licht in das Rätsel Gehirn zu bringen.

In der zweiten Vorlesung am 27. April ist Ruth Titz-Weider vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu Gast. Über 100 Milliarden Sterne bilden unsere Galaxie, die Milchstraße. Sollte es da nicht auch Sterne geben, die Planeten haben und vielleicht sogar einen Planeten wie unsere Erde? Mit dieser Frage beschäftigen sich nicht nur viele Weltraummissionen, sondern auch Frau Titz-Weider, die in dieser Vorlesung über die Methoden und die jüngsten Erkenntnisse berichten wird.

Im Jahr 2016 machte die Paläontologin Madelaine Böhme von der Universität Tübingen eine sensationelle Entdeckung im Allgäu: Sie fand Knochen eines Primaten, der vor etwa 12 Millionen Jahren lebte. In der Vorlesung „Als der Menschenaffe laufen lernte“ am Donnerstag, 4. Mai, wird Böhme aus ihrer Forschungsarbeit berichten und erklären, warum sie und ihr Forschungsteam zu dem Schluss kamen, dass der aufrechte Gang und die gemeinsamen Vorfahren des Menschen und des Menschenaffen sich möglicherweise nicht in Afrika, sondern in Europa entwickelten.

KI: oft schlau, manchmal einfältig

Rund um das Thema Künstliche Intelligenz geht es im letzten Vortrag des Sommersemesters am 11. Mai. Computer und Smartphones können heute Dinge, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Man kann mit ihnen reden und sie nach dem Wetter fragen, sie können Texte übersetzen oder Fotos im Stil berühmter Künstler malen. Das alles geschieht durch sogenannte Künstliche Intelligenz, kurz KI. Aber warum können Computer und Co. nicht auch Hausaufgaben erledigen? Um das zu verstehen, erklärt Wieland Brendel vom Tübinger Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme wie KI funktioniert und warum sie oft superschlau, manchmal aber auch ziemlich einfältig ist.

Übrigens: Alle Vorlesungen sind kostenlos und können ganz ohne Voranmeldung besucht werden. Wie im vergangenen Semester gibt es auch dieses Mal einen kostenfreien Busshuttle – dank eines Sponsorings des Rotary Clubs Leonberg-Weil der Stadt. Der Shuttlebus fährt immer um 16.40 Uhr am Belforter Platz in Leonberg ab. Die Vorlesungen finden in der Aula des Weiler Schulzentrums in der Jahnstraße statt, beginnen immer um 17.30 Uhr und dauern rund 60 Minuten. Die Busrückfahrt nach Leonberg startet um 18.45 Uhr.