Am Freitag beginnt der Herbst. Doch wie entstehen eigentlich die Jahreszeiten?

Stuttgart - Wenn Du morgens zur Schule gehst, hat Du den Unterschied sicher schon bemerkt. Die Sonne geht später auf als im Sommer, es wird kühler, und die Blätter der Bäume haben schon erste braune Flecken. Kein Wunder, denn an diesem Freitag beginnt der Herbst. Genauer gesagt: der astronomische Herbst. Zu diesem Zeitpunkt sind Tag und Nacht genau gleich lang, nämlich zwölf Stunden. Das ist auch am 21. März so, dem Tag, an dem für die Astronomen der Frühling beginnt. Astronomen untersuchen, wie sich Planeten und andere Himmelskörper bewegen. Deshalb wissen wir zum Beispiel, dass die Erde um die Sonne kreist – und nicht die Sonne um die Erde, wie die Menschen lange dachten. Gleichzeitig dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um sich selbst. Deshalb scheint immer nur auf einer Seite die Sonne, auf der gegenüberliegenden Seite ist es Nacht.

 

Frühling, Sommer, Herbst und Winter kommen durch eine Besonderheit der Erde zustande: sie liegt schief im Weltraum. Genauer gesagt: Ihre Achse steht nicht parallel zur Sonne. Dadurch bekommt ein halbes Jahr lang die Nordhalbkugel mehr Sonne und dann ein halbes Jahr lang die Südhalbkugel. So kommen die unterschiedlichen Tageslängen zustande. Auch der Winkel, mit dem das Sonnenlicht auf die Erde trifft, verändert sich. Im Sommer steht die Sonne fast senkrecht am Himmel, im Winter steht sie niedriger und wärmt nicht so stark.

Auch der Abstand zwischen Erde und Sonne ist nicht immer gleich, weil die Umlaufbahn nicht kreisrund ist, sondern oval. Doch das spielt für die Jahreszeiten keine Rolle. Wenn es auf der Nordhalbkugel – also auch in Deutschland – Sommer ist, ist die Sonne sogar weiter entfernt als im Winter. Aus astronomischer Sicht beginnt der Sommer bei uns am 21. Juni und der Winter am 21. Dezember. Der Sommeranfang ist zugleich der längste Tag des Jahres – und der Winteranfang der kürzeste. Das Wetter hält sich aber oft nicht an die astronomischen Jahreszeiten. So ist es manchmal auch im Winter ziemlich warm – oder im Sommer unangenehm kalt.