Vor 20 Jahren stand der Name fest: Mit der Abkürzung MP3 werden Dateien bezeichnet, die Musik auf wenig Platz speichern. Damals gab es keine Geräte, die MP3-Stücke abspielen konnten. Heute gibt es Milliarden davon.

Stuttgart - Zuerst wollte man nur eine Möglichkeit finden, wie Musik in vernünftiger Qualität über Telefonleitungen übertragen werden kann. Forscher aus Erlangen haben sich seit den 1990er Jahren damit beschäftigt. Dateien, die möglichst wenig Speicherplatz benötigen und dabei trotzdem noch eine passable Tonqualität liefern, waren das Ziel. Dabei kam ein Format heraus, das heute von vielen Milliarden Geräten abgespielt werden kann. Das Format heißt MP3. Vor genau 20 Jahren hat man sich den Namen dafür überlegt.

 

Niemand von den Forschern, die dieses Tondateiformat am Fraunhofer-Institut in Erlangen entwickelt haben, konnte damals ahnen, dass es sich über so viele Jahre hinweg so weit verbreiten würde. Es war lange Zeit überhaupt nicht sicher, ob es jemals Geräte geben würde, die mit diesem Format etwas anfangen können. Bei vielen Musikliebhabern war das MP3-Format erst einmal umstritten, weil die Qualität der Musikstücke nicht so gut ist wie die der Originale auf einer gekauften CD.

Als ein Student dann ein kleines Programm kostenlos im Netz zur Verfügung gestellt hat, mit dem man Musikstücke problemlos ins MP3-Format umwandeln konnte, wurde das Format schnell immer beliebter. Plötzlich war klar, dass vielleicht bald eine ganze Musiksammlung in diesem Format auf ein Gerät passen könnte. Im Herbst 2001 kam dann mit dem ersten iPod von Apple ein Gerät auf den Markt, mit dem dies bequem möglich wurde. Das MP3-Format wird noch lange leben.