Wenn sich Hasen paaren, geht es gar nicht romantisch zu. Das Männchen, der Rammler, versucht die Häsin mit Haken und Sprüngen zu beeindrucken. Wenn es ihr nicht gefällt, haut sie ihn.

Stuttgart - Eigentlich leben Feldhasen gern alleine und kommen nur nachts auf die Felder. Doch wenn sie sich paaren, kannst Du Hasen auch tagsüber auf dem Acker beim wilden Treiben beobachten. Die Paarungszeit nennt man die Hasenhochzeit. Dabei werben die Hasenmännchen, die Rammler, und die Weibchen. Und es geht gar nicht nett und romantisch zu: Die liebstollen Rammler versuchen mit wilden Sprüngen, Haken und Jagden auf sich aufmerksam zu machen. Das Weibchen beobachtet dies kritisch, und wenn es ihr nicht gefällt, gibt es ein paar hinter die Löffel: Die Häsin stellt sich auf die Hinterbeinen, boxt das Männchen, bis die Fellfetzen fliegen, und jagt es so fort.

 

Hat sich das Weibchen für ein Männchen entschieden, dauert es noch etwa 42 Tage, bis die ersten Häschen das Licht der Welt erblicken. Sie kommen als sogenannte Nestflüchter zur Welt. Hasenkinder können also sofort sehen und haben auch ein Fell. Sie hoppeln schon kurz nach der Geburt um ihr Nest herum, das man auch Sasse nennt. Gleich nach der Geburt verschwindet die Mutter und lässt ihre Kinder alleine. Sie ist aber keine Rabenmutter. Im Gegenteil, sie schützt ihre Jungen dadurch. Denn ihr Geruch würde viele Feinde anlocken. Die Hasenkinder hingegen sind fast geruchslos. Morgens und abends kommt die Hasenmutter im Nest vorbei, um ihre Jungen zu säugen. Es überleben aber nur wenige Hasenkinder. Viele werden krank oder gefressen oder von einem Traktor auf dem Feld getötet.