Viele tausend Kinder müssen für einen Hungerlohn in gefährlichen Minen arbeiten. Sie besorgen Kobalt, das für Smartphones und Tablet-Computer benötigt wird. Menschenrechtler fordern die Elektronikhersteller auf, mehr dagegen zu unternehmen.

Stuttgart - Für viele Geräte wie Handys, Smartphones, Tablets oder Laptops braucht man starke Batterien – am besten geeignet sind moderne Lithium-Ionen-Batterien. Dafür allerdings benötigt man ein ganz bestimmtes Mineral, das zum größten Teil aus Zentralafrika, genauer gesagt aus dem Süden des Kongo, stammt. Mehr als die Hälfte dieses Minerals kommt von dort. Das Problem dabei: Tausende von Kindern arbeiten in diesen Kobaltminen. Manche sind erst sieben Jahre alt. Das jedenfalls hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nun bekannt-gegeben. Ein Mitarbeiter von Amnesty sagt dazu: „Millionen Menschen profitieren von den neuen Technologien, aber sie fragen nicht, wie sie produziert werden.“

 

Normalerweise sollen Kinder überhaupt nicht arbeiten. Laut dem Bericht von Amnesty International würden viele Kinder gerade mal ein bis zwei Euro am Tag verdienen – viel zu wenig für diese harte Arbeit. Ganz schlimm daran ist, dass sich die Kinder oft für immer die Lunge kaputt machen, weil sie ungeschützt im Staub der Kobaltminen arbeiten. Deshalb fordern die Menschenrechtler, dass die großen Firmen wie Apple, Samsung oder Sony – und auch die Autohersteller – darauf achten, dass in Batterien kein Kobalt verwendet wird, das aus Minen mit Kinderarbeit stammt. Leider scheinen wir davon noch weit entfernt zu sein: Das UN-Kinderhilfswerk hat geschätzt, dass im Jahr 2014 ungefähr 40 000 Kinder in solchen Kobaltminen im Kongo gearbeitet haben.