Konrad Zuse hat das Vorbild für moderne Computer gebaut. Seine Geräte waren noch groß wie Kleiderschränke. Vor 20 Jahren ist Zuse gestorben.

Stuttgart - Schließe mal für einen Moment Deine Augen und versuche Dir vorzustellen, es gäbe keine Computer. Ziemlich schwer, oder? Nun, „Computer“ gab es tatsächlich schon im Mittelalter. Das waren Menschen, deren Beruf es war, langwierige Berechnungen auszuführen. Im Kopf natürlich, also ziemlich mühsam. Viel später, erstmals im 19. Jahrhundert, gab es Menschen, die diese Mühe gerne an Automaten abgegeben hätten.

 

Gelungen ist es als Erstem Konrad Zuse, der am heutigen Freitag vor zwanzig Jahren gestorben ist. 1924 begann er ein Ingenieurstudium und war schockiert von den stupiden Berechnungen, die er machen musste. „Ich war zu faul zum Rechnen“, habe er oft gesagt, berichtet sein Sohn Horst. Lieber baute er jahrelang an automatischen Rechenmaschinen herum. Seine erste hieß Z 1, die zweite Z 2, und die dritte, Z 3, war dann sein großer Erfolg. 1941 war er fertig, der erste frei programmierbare Computer – der, wie heute alle Computer, mit Nullen und Einsen rechnete. Z 3 hatte einen Speicher für 64 Wörter. Zwei Zahlen zu addieren dauerte 0,8 Sekunden, sie malzunehmen drei Sekunden. Dabei war Z 3 groß wie zwei Schränke, denn in seinem Bauch steckten keine Chips, sondern 2000 Relais. Nachbauten kannst Du im Deutschen Museum München und im Zuse-Museum in Hünfeld sehen. Dass man eines Tages Angst vor der Macht der Computer haben könnte, sah Konrad Zuse nicht ein. „Dann zieht den Stecker aus der Steckdose“, habe er gesagt, erzählt sein Sohn Horst.