Warum es wichtig ist zu schauen, was anderswo gerade geschieht.

Stuttgart - Du kennst vielleicht den Satz „Was juckt es mich, wenn in China ein Sack Reis umfällt?“ Das bedeutet: warum soll ich mich für etwas interessieren, was weit weg ist und aus diesem Grund vielleicht eher unwichtig für mein eigenes Leben? Wenn jetzt ganz viele Leute ganz viel über die Wahlen in Frankreich reden, könnte man genauso fragen, was es einen jucken soll, wenn dort ein Baguette zerbröselt. Schließlich entscheidet der französische Präsident weder darüber, ob hier in Deutschland der Mathe-Unterricht ausfällt noch ob das Hallenbad im Sommer abends länger geöffnet bleibt. So zu denken wäre aber ziemlich dumm. Denn Frankreich ist unser Nachbar. Und wenn es beim Nachbarn Probleme oder Streit gibt, dann bekommt man das irgendwie auch immer mit – das ist bei Ländern nicht viel anders als bei den Leuten zu Hause.

 

Frankreich und Deutschland arbeiten oft eng zusammen – etwa beim Schüleraustausch. Außerdem spielen beide Länder eine wichtige Rolle in der Europäischen Union. Deswegen ist es gut, wenn sich die beiden verstehen – weil sie auch in Zukunft vieles zusammen machen können und müssen. Und das geht mit dem neuen Präsidenten vermutlich besser als mit seiner Konkurrentin Marine Le Pen. Die wollte zum Beispiel, dass die Franzosen über einen Austritt aus der Europäischen Union abstimmen. Dann hätte die EU nach Großbritannien vielleicht ein weiteres wichtiges Mitgliedsland verloren. Auch der Euro ist Frau Le Pen ein Dorn im Auge. Dabei ist es mit einer gemeinsamen Währung viel leichter, Geschäfte mit anderen Ländern in Europa zu machen.

Auch deutsche und französische Firmen treiben viel Handel miteinander, verkaufen Dinge vom einen in das andere Land. Das sorgt dafür, dass hier in Deutschland viele Menschen Arbeit haben. Und dann ist es natürlich noch interessanter und wichtiger zu wissen, dass in Frankreich alles in Ordnung ist. Übrigens: Deutsche Firmen machen auch sehr viele Geschäfte mit Firmen aus China. Deswegen ist es auch wichtig zu wissen, was dort geschieht, und dass es den Menschen dort gut geht.