Jährlich werden hohe Summen aus dem Kirchenbezirk an die kirchlichen Partner in dem afrikanischen Staat gespendet. Unterstützt werden Kleinbauern und örtliche Initiativen.

KREIS BÖBLINGEN - Vor Kurzem fand die erste gemeinsame Onlineveranstaltung des evangelischen Kirchenbezirks mit dem kirchlichen Entwicklungsbüros (ODE) aus Burkina Faso statt. Jährlich werden hohe Summen aus dem Kirchenbezirk an die kirchlichen Partner in dem afrikanischen Staat gespendet. Statt jährlich 130 000 Euro fiel die Weihnachtsgabe im letzten Jahr coronabedingt mit 85 000 Euro etwas weniger aus, heißt es in einem Pressebericht. Dieses Geld fließt in Projekte von Brot für die Welt in Burkina Faso, unter anderem. in PARI-KN, das großes Projekt des Entwicklungsbüro der evangelischen Kirchen. PARI-KN ist ein 5-Jahresprogramm zur Ernährungssicherung für 36 Dörfer in zwei Regionen.

 

Pierre Kaboré aus Burkina Faso stellte die Fortschritte der letzten drei Jahre vor: Die 400 beteiligten Kleinbauern konnten mit einer Ernte von 1550 Tonnen Getreide eine Ertragssteigerung von 30 Prozent erwirtschaften. In zwei Gruppen mit 2415 Müttern werden Rezepte für ausgewogene Suppen für die Ernährung der Kinder erprobt. Die Fehlernährung ist bereits zurückgegangen.

Es wurden bereits sieben Gartenanlagen angelegt, die in Parzellen von 352 Kleinbäuerinnen und -bauern bewirtschaftet werden. Diese werden vom ODE geschult und begleitet. Auf nachhaltige, auf die Bedingungen vor Ort ausgerichtete Landwirtschaft wird großen Wert gelegt, heißt es weiter. Auf einem Bild war ein Leprakranker vor seinem abgeernteten Kohlfeld zu sehen. Vor ihm stand sein gebraucht gekauftes Fahrrad, ermöglicht durch den Verkauf seines Kohls.

Banken haben an die Kleinbäuerinnen und -bauern Kredite in Höhe von 658 000 Euro vergeben, mit denen diese arbeiten können: Hühnerzucht aufbauen, Geerntetes weiterverarbeiten, Ausrüstung kaufen etc. Ein großer Erfolg sind die Sparkreise für Frauen. Geplant waren, dass sich ca. 1000 Frauen beteiligen, jetzt sind es schon 2916. Darüber hinaus wurden gemeinsam mit den Dörfern Aktionspläne für kommende Katastrophen erarbeitet und Frühwarnkomitees aufgebaut.

Aber das ist nicht alles, was im Kirchenbezirk für Burkina Faso geschieht. Jedes Jahr werden direkt mit dem ODE kleinere Projekten in Höhe von 35 000 Euro finanziert. Letztes Jahr waren das: Unterstützung für eine Ausbildung für Aidswaisen, Nothilfe für vertriebene Christen und ein weiterer Zuschuss für PARI-KN. Für dieses Jahr ist geplant: die Finanzierung einer Brunnenbohrung und die Unterstützung zum Bau einer Schule für sehbehinderte Kinder. Für die Finanzierung der Projekte wird viel gespendet und in den Weltläden werden getrocknete Mangos verkauft, schreiben die Verantwortlichen.

Eine weitere große Unterstützung für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso sind die Mangotage. Durch den großen Einsatz von mehr als 500 Ehrenamtlichen gelingt es, jedes Jahr ca. 140 000 Euro für Lebensmittel in Schulkantinen, Lehrergehälter und kleinere Schulprojekte nach Burkina Faso zu überweisen. Die Mangotage 2021 sind in der ersten Maiwoche geplant. Die Planungen haben bereits begonnen.

Am Ende der Onlineveranstaltung dankte Etienne Bazié (Geschäftsführer des ODE) seinen Mitarbeitenden für den großen Einsatz und den deutschen Teilnehmenden für die große Unterstützung. (red)