Auf die Frage, ob die Kirchenmusik in unserer heutigen Gesellschaft überhaupt noch eine große Rolle spiele, antwortet er: „Sie ist immer noch präsent, allerdings nicht mehr so wie zu Bachs Zeiten. Unsere Gesellschaft ist viel säkularisierter.“ Dennoch sei die Kirchenmusik im Stuttgarter Osten durchaus ein belebender Faktor: „Meine beiden Kinderchöre an der Lukas- und der Friedenskirche sind groß!“ Manchmal gehe er auch in Kindergärten und singe dort mit den Kleinen. „Und wenn wir bekannte Werke, wie Bachs Weihnachtsoratorium aufführen, dann ist die Kirche gerammelt voll!“

 

Manchmal braucht aber selbst Kirchenmusikdirektor Ekert eine Pause von der geistlichen Musikwelt. So ist er auf die Idee für das Programm der „Großen Herbstmusik“ gekommen: Ein weltliches Programm mit geistlichem Inhalt sollte es sein. Zu Telemanns „Tageszeiten“ schweben plötzlich vier Tänzerinnen der Stuttgarter Ballettschule vor den Altar. Choreografiert wurden die Tanzeinlagen von Christian Fallanga, der selbst ein hochkarätiger Tänzer und Leiter der Schule ist. „Ich fand es immer schon unglaublich bewegend, mit welchem Respekt vor der Aussage des Werkes Christian Fallanga choreografiert“, sagt Ekert. „Das ist Ballett ohne Schnickschnack, das ist ganz große Kunst.

Ob er auch privat gerne eher Spirituelles höre? „Nein, eigentlich nicht. Wenn ich mal etwas auflege, dann ist das oft etwas Arabisches, weil es mich so interessiert, wie Leute aus anderen Teilen der Welt Musik machen.“ Aber auch Popmusik hört Hans-Eugen Ekert sehr gern. „Why not? Schließlich bin ich mit den Beatles groß geworden.“