An Streitthemen mangelt es auch heute nicht: etwa die Homosexualität?
Albrecht: Da suchen wir seit Jahren nach einer Balance zwischen absolut notwendiger Toleranz und dem Vorrang der Ehe als Mann, Frau und Kind. Ich propagiere den Vorrang der klassischen Familie. Mit dieser Position bringen wir uns in die Synode der Landeskirche ein, aber wir sind da nicht die einzigen. Daraus wird dann eine Trauagenda entstehen.
Sind Sie bei den Bildungsplangegnern?
Albrecht: Nein, da bin ich nicht besonders aktiv. Aber mir liegen die Einwände der Union näher als die Haltung der Landesregierung. Doch wir sind im Dialog.
Herr Käpplinger, wie interpretieren sie die Bibel zur Homosexualität?
Käpplinger: In der Geschichte von Sodom und Gomorrha, die in diesem Zusammenhang manchmal zitiert wird, geht es doch darum, dass Männer andere Männer als Machtdemonstration vergewaltigen, da geht es um Gewalt, nicht um Liebe unter Homosexuellen. Entscheidend ist, dass Menschen in einer Beziehung verlässlich miteinander umgehen. Dann sollen heterosexuelle und homosexuelle Paare auch die gleichen Rechte haben. Wir als Kirche müssen homo- wie heterosexuelle Menschen angemessen begleiten.