Die Stuttgarter Innenstadt zählt in diesem Jahr bereits 19 meteorologische Sommertage. Die Daten unserer Klimazentrale zeigen, wie ungewöhnlich das ist.

Am letzten Pfingstferienwochenende wurden an vielen Orten Deutschlands Temperaturen über 30 Grad gemessen. In der Stuttgarter Innenstadt wurde die Marke noch knapp verfehlt: Dort kletterten die Temperaturen auf bis zu 29 Grad. Dennoch zeigt der Langzeitvergleich, dass es aktuell deutlich zu warm und zu trocken ist.

 

Die tägliche Höchsttemperatur lag im Stuttgarter Kessel bislang an zehn von 13 Tagen im Juni außerhalb des Normalbereichs, der zwischen 1961 und 1984 an der ehemaligen DWD-Wetterstation an der Alexanderstraße gemessen wurde. Im Durchschnitt waren es damals rund 22 Grad; im Jahr 2023 kletterten die täglichen Höchsttemperaturen im Juni hingegen auf im Schnitt 27 Grad.

Nachdem der erste meteorologische Sommertag mit Temperaturen über 25 Grad in diesem Jahr Ende Mai vergleichsweise spät auftrat, holt der Juni in dieser Zählung nun deutlich auf. Nur an einem Tag lagen die Temperaturen knapp unter dieser Marke, ansonsten war es immer wärmer als 25 Grad. Damit zählt die Stuttgarter Innenstadt seit März 19 Sommertage – und damit deutlich mehr als in früheren Jahren üblich. In den letzten drei Jahrzehnten traten derartig hohe Temperaturen im Schnitt nur rund 15-mal auf, in den 60er bis 80er Jahren sogar nur sechsmal. In welchem Monat die meteorologischen Sommertage auftreten, schwankt zwar von Jahr zu Jahr, seit 1961 werden es tendenziell aber immer mehr.

Auch die Sonne schien in Stuttgart im letzten Monat deutlich mehr als üblich. Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni zählte die Wetterstation am Schnarrenberg rund 337 Sonnenstunden – und damit 104 Sonnenstunden mehr als in den vergangenen zehn Jahren im Mittel üblich.

Die Kehrseite der hohen Temperaturen und des vielen Sonnenscheins: In den letzten Wochen regnete es deutlich zu wenig. In der Stuttgarter Innenstadt fielen über die letzten 30 Tage hinweg nur 16 Liter je Quadratmeter Niederschlag; zwischen 1961 und 1984 waren im gleichen Zeitraum noch rund 92 Liter das Mittel. Beinahe völlige Trockenheit herrschte dagegen in den letzten 30 Tagen am Flughafen – hier fielen mit 0,1 Litern nur wenige Tropfen. Laut Deutschem Wetterdienst ist die aktuelle Situation im Vergleich zu den Vorjahren bislang allerdings deutlich entspannter, was auch an den nassen Frühlingsmonaten März und April liegt.