Im Leonberger Rathaus arbeitet Daniel Strauch jetzt für eine Stadt ohne Treibhausgase. Dabei will er viele Akteure mitnehmen und hat einen ambitionierten Zeitplan.

Lange wurde über die Sinnhaftigkeit dieser Position äußerst kontrovers diskutiert, im Gemeinderat gab es höchst unterschiedliche Auffassungen, ob die Stelle in einer Kommunalverwaltung wirklich nötig ist. Nun ist sie besetzt: Daniel Stauch hat seinen Dienst als Klimaschutzmanager bei der Stadt Leonberg angetreten.

 

Er ist optimistisch

Für seine Position hat der neue Mann einen guten fachlichen Unterbau: In Stuttgart hat er Umweltschutz- und Energietechnik studiert. „Ich freue mich schon sehr auf die vielen spannenden Aufgaben, die auf mich hier in den kommenden Monaten und Jahren zukommen werden“, sagt Stauch. Der Mann mit Bart und Brille macht dabei einen optimistischen Eindruck. „Leonberg hat in der Vergangenheit schon einiges getan. Aber es gibt noch sehr viele Potenziale, die ich jetzt ausschöpfen möchte.“ Sein Ziel: Gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg möchte er Leonberg bis spätestens zum Jahr 2040 treibhausgasneutral machen. „Das ist ambitioniert, aber nicht unmöglich“, so Stauch.

Wie schnell handelt die Verwaltung?

Einen Job in der freien Wirtschaft hat er während seiner Zeit im Hörsaal zwar immer in Betracht gezogen, aber der direkte Einfluss und die schnelle Umsetzbarkeit in der Verwaltung sind für ihn schlagende Vorteile. „Ich habe hier in meiner Heimatregion direkt die Möglichkeit, gemeinsam mit Oberbürgermeister Martin Georg Cohn vieles umzusetzen“, erklärt der Klimaschutzmanager. „In der Wirtschaft muss man die öffentliche Verwaltung immer erst überzeugen. Als Interner geht das sicherlich viel schneller. Und das war mir wichtig.“

Allein geht’s nicht

Was der ruhig wirkende Mann dafür braucht, ist ein großes Netzwerk an relevanten Akteuren. „Daher bin ich gerade noch dabei, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen im Rathaus, aber auch Multiplikatorinnen und Experten von extern kennenzulernen,“ meint Stauch. „Denn ohne sie wird es schwierig.“

Daher möchte Stauch ein Energieteam zusammenstellen. Die Mitglieder treffen sich dann regelmäßig und tauschen sich über Trends, Analysen und Herausforderungen aus. „Den Energiekreis, den es in Leonberg bereits gibt, möchte ich ebenfalls mit einbeziehen. Wir wollen aber nicht nur sprechen und Ziele festlegen. Im Energieteam sollen auch konkrete Konzepte erarbeitet und dann gemeinsam umgesetzt werden.“

An seinem ersten Projekt arbeitet der Mann aus der Nähe von Weil der Stadt schon: der kommunale Wärmeplan. Stauch entwickelt gemeinsam mit dem Baubürgermeister Klaus Brenner und seinen Kollegen im Baudezernat für die Gesamtstadt Leonberg, wie eine nachhaltige Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien aussehen kann. Zuerst bestimmt Stauch den Status Quo: „Danach suchen wir nach Potenzialen, wie wir hier vor Ort dieses Ziel umsetzen können. Zuletzt formulieren wir den Maßnahmenplan, der dann umgesetzt wird.“ Das Konzept muss schon Ende des kommenden Jahres stehen. Das hat das Land Baden-Württemberg vorgegeben. „Ich bin guter Dinge, dass wir das schaffen. Ich freue mich schon auf die Umsetzung“, meint der Klimaschutzmanager.

Jetzt muss ein Konzept her