KMK-Präsidentin Britta Ernst Erste Schulöffnungen Anfang Februar möglich

Die Corona-Neuinfektionen sind rückläufig. Die meisten Politiker sind sich einig: Lassen die Zahlen es zu, sollen als erstes die Schulen öffnen. Jetzt äußert sich die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.
Berlin - Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, hält erste Schulöffnungen Anfang Februar für möglich. „Sicher nicht vollständig“, schränkte die brandenburgische Bildungsministerin in der „Rheinischen Post“ ein. „Aber ich halte das bei entsprechender Infektionslage beispielsweise mit Wechselunterricht für möglich. Allerdings kann das anfangs auch nur für Abschlussklassen und die ersten Klassenstufen gelten. Distanzunterricht über einen langen Zeitraum tut insbesondere den Grundschulkindern nicht gut.“
„Kein Land sollte auf ein anderes warten müssen, um seine Schulen zu öffnen“, sagte die SPD-Politikerin und verwies auf ein sehr unterschiedliches Infektionsgeschehen in den Bundesländern. „Ich finde es richtig, wenn die Länder die Spielräume, die ihnen die Beschlüsse bieten, unterschiedlich nutzen.“
So läuft das Homeschooling – Erfahrungsberichte im Video:
Abschlusszeugnis 2020 oder 2021? „Kein Makel“
Zur Frage, ob an Corona-Abschlüssen ein Makel haften bleiben könnte, sagte Ernst: „Diese Absolventen werden es sein, die unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen einen Abschluss gemacht haben. Sie haben gelernt, noch eigenverantwortlicher zu arbeiten. Das wird ihnen im späteren Leben sogar helfen. Und ich hoffe, dass auch die Personalabteilungen in diesem Meistern der Krise einen besonderen Wert potenzieller Bewerberinnen und Bewerber erkennen werden. Ein Abschlusszeugnis der Jahre 2020 und 2021 kann künftig als besondere Auszeichnung gelten, nicht als Makel.“
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Die SPD-Politikerin sprach sich im Interview mit der Zeitung zudem für Lernangebote in den Sommerferien aus. „Das finde ich sehr wichtig. In den Sommerferien sollten Schulen Angebote machen, auch um Lernstoff nachzuholen, der im Distanzunterricht auf der Strecke blieb. Das hat es ja auch im letzten Jahr schon in vielen Bundesländern gegeben“, sagte Ernst.
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