Solidarität und Zuwendung haben viele Facetten: Von Spenden für Bedürftige bis hin zur Unterstützung des Handels und der Gastronomie.

Leonberg - Der erste Advent steht vor der Tür, die Weihnachtszeit beginnt. Sie wird anders sein als in all den Jahren zuvor. Deutlichstes Signal der Andersartigkeit ist der Wegfall der ersten Weihnachtsmärkte: Der Leonberger Nikolausmarkt, sonst ein fürwahr glänzender Adventsauftakt, die familiären Märkte in den Ortsteilen Gebersheim und Warmbronn, wie auch der Rutesheimer Weihnachtsmarkt – sie alle sind Opfer des Virus.

 

Doch selbst wenn die Stätten der Vorfreude und der Begegnungen uns verwehrt sind: Das Fest und dessen Sinn bleiben; in diesem sonderbaren Winter noch viel mehr als in normalen Jahren. Die Unbill in der ersten Phase der Pandemie wurde durch Mitmenschlichkeit, Solidarität und Nachbarschaftshilfe gemildert. Viele Menschen rückten, nicht räumlich, dafür aber ideell, näher zusammen.

„Lichtblicke“ mit großer Resonanz

Diese ermutigenden Zeichen der Nächstenliebe sind in den vergangenen Wochen durch gewaltsame Proteste, regelrechte Hassorgien in sogenannten sozialen Netzwerken und dem Verbreiten blanken Unsinns verdeckt, aber nicht verdrängt worden. Denn es gibt sie immer noch, die Unterstützung von Menschen in Not, die Anteilnahme an deren Schicksal.

Nicht nur in Corona-Zeiten. Die überaus große Resonanz, auf die unsere Aktion „Lichtblicke“ Jahr für Jahr stößt, zeigt dass Mitgefühl und Solidarität für die Menschen in unserer Region keine Phrasen sind. Die Spendenbereitschaft wächst kontinuierlich, und wir als verwurzelte Zeitung garantieren, dass die Zuwendungen bei den Bedürftigen ankommen.

Kundennähe als Trumpf

Doch nicht nur mit Spenden können wir alle helfen, sondern auch mit unserem alltäglichen Handeln. Gastronomie und Einzelhandel sind angesichts der Corona-Regeln am Limit. Restaurants, die viel Geld in Sicherheit investiert haben, dürfen nicht aufmachen. Geschäfte, die mit kompetenter Beratung und Kundennähe punkten, können diese Trümpfe nur bedingt ausspielen. Einfach weil sich ein guter Teil des Handels im Netz abspielt.

Mit rührseligen Werbespots versuchen krakenähnliche Großkonzerne, die bei uns kaum Steuern zahlen, vom Image der knallharten Profitmaschinerie wegzukommen, um dadurch ihre Milliarden-Umsätze nur noch mehr anzukurbeln.

Gelebte Solidarität

Die inhabergeführten Läden kämpfen derweil um jeden Kunden, können aber zumeist mit den Rabattschlachten der Großen kaum mithalten. Dabei sind es der Handel und die Gastronomie, die viele dauerhafte Arbeitsplätze bieten – und die unsere Städte lebendig, und damit liebens- und lebenswert machen. Wie tote Zentren aussehen, ist jetzt allabendlich nach 20 Uhr zu beobachten.

Wir alle können aktiv dazu beitragen, dass die vielen Betriebe, die seit Jahrzehnten, oft länger, zum Stadtleben mit dazugehören, diese existenzbedrohende Phase überstehen. Mit dem Einkauf vor Ort und auch mit dem Bestellen eines schönen Essens zum Mitnehmen. Das macht nicht nur Freude, sondern ist ein Stück gelebte Solidarität. Nicht nur, aber gerade auch in der Weihnachtszeit.