Bayer will den weltweit führenden Saatguthersteller schlucken. In der Branche grassiert das Übernahmefieber.

Stuttgart - Monsanto – bei dem Namen zucken Umweltschützer und Landwirte gleichermaßen zusammen. Die einen denken sofort an Genmais und Glyphosat. Die anderen fürchten den amerikanischen Konzern, der für seine kombinierten Angebote aus Saatgut und Pflanzenschutz bekannt ist, und schon heute in den USA bei Mais und Soja den Markt beherrscht. Ausgerechnet nach Monsanto greift der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer.

 

Der Markt für Pflanzenschutz und Saatgut ist bereits heute sehr konzentriert. Es gibt weltweit nur sechs bis sieben große Player. Die Zahl dürfte sich weiter verringern. DuPont und Dow Chemical haben im vergangenen Jahr ihren Zusammenschluss angekündigt, damit dürfte demnächst ein neuer Weltmarktführer entstehen und Monsanto von Platz eins verdrängen. Der chinesische Staatskonzern Chemchina ist dabei, sich den Schweizer Hersteller Syngenta einzuverleiben. Bayer greift jetzt nach Monsanto. Damit verringert sich die Zahl der Wettbewerber immer weiter. Für die Landwirte auf der Nachfrageseite ist das sicher keine gute Aussicht.

Unter Vorbehalt der Kartellbehörden

In der Branche grassieren Fusionsfantasien. Angestoßen übrigens durch Monsanto. Das Unternehmen griff zuerst nach Syngenta, holte sich aber eine Abfuhr. Jetzt ist der Markt in Bewegung und jeder will vorne mitspielen. Monsanto ist führend bei der Entwicklung genetisch veränderter Pflanzen und verdient prächtig damit. Das macht die Amerikaner für Bayer so interessant.

Bisher ist die Übernahme von Monsanto nur erklärtes Ziel von Bayer. Selbst wenn sich die Beteiligten einig werden sollten, steht der Zusammenschluss noch unter dem Vorbehalt der Kartellbehörden. Und das dürfte angesichts der Konzentration im Markt eine hohe Hürde sein.