Seit Monaten machen sich die Mitarbeiter der Transportersparte von Daimler Sorgen um ihre Jobs. In Düsseldorf sind sie deswegen auf die Straße gegangen. Es ist höchste Zeit, dass diese Hängepartie beendet wird, meint Harry Pretzlaff.

Stuttgart - Als der Daimler-Vorstand vor fünf Jahren ankündigte, die Produktion der nächsten Generation der C-Klasse von Mercedes-Benz in Sindelfingen einzustellen und diese wichtigste Baureihe zusätzlich in den USA herzustellen, brach ein Sturm des Protests los. Erst die Zusage einer Jobgarantie bis 2020 nahm den Beschäftigten die Existenzangst.

 

In diesem Jahr ist die Fertigung dieser absatzstärksten Baureihe in Amerika angelaufen und zugleich läuft auch das Sindelfinger Werk auf Hochtouren. Ähnlich gute Erfahrungen haben die Arbeitnehmervertreter beispielsweise mit dem Werk in Ungarn gemacht, wo die kompakten Autos von Mercedes-Benz seit einigen Jahren zusätzlich zum Stammwerk in Rastatt produziert werden.

Daimler kann mit dieser Internationalisierung die Kosten in der Pkw-Sparte senken und zusätzliche Marktchancen nutzen. Und dies sichert auch die Arbeitsplätze an den heimischen Standorten.

Der Sprinter ist nicht die C-Klasse

Bei den Transportern sieht es jedoch anders aus. Hier zeichnet sich bei einer Verlagerung eines Teils der Produktion in die USA hierzulande bisher eher ein Mangel an Arbeit ab. Denn die Transportersparte verliert in einigen Jahren weitere Beschäftigung, weil VW den Transporter Crafter künftig selbst herstellen will, der bisher im Auftrag für die Wolfsburger produziert wurde. Zudem droht beim nächsten Generationswechsel des Sprinters ein heftiger Standortwettbewerb zwischen Düsseldorf und Ludwigsfelde, weil die bisherigen Stückzahlen nicht ausreichen dürften, beide Werke auszulasten.

Das Land Brandenburg hat schon 50 Millionen Euro geboten, damit auch der Sprinter in Ludwigsfelde bleibt. Schon seit Monaten machen sich die Mitarbeiter der Transportersparte Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Es wird höchste Zeit, dass das Management diese nervenaufreibende Hängepartie beendet.