Kommentar zu Fadenkreuz-Plakat in Mönchengladbach Eine Schande für den Fußball

Ein Fadenkreuz-Transparent gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sorgt beim Bundesliga-Spiel in Mönchengladbach für Empörung. Der Vorfall zeige ein gesellschaftliches Problem, sagt unser Redakteur.
Mönchengladbach - Nein, Fußball-Nostalgiker müssen Dietmar Hopp nicht mögen. Jenen machtbewussten, reichen Geschäftsmann, der neben dem Retortenclub TSG Hoffenheim zahlreiche weitere soziale, sportliche und kulturelle Projekte in der Rhein-Neckar-Region mitbegründete und mitfinanziert. Aber einen Menschen plakativ in ein Fadenkreuz zu stellen und ihn damit „zum Abschuss freizugeben“, ist ekelhaft, unerträglich und menschenunwürdig.
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Der Gladbacher Fanhilfe mag der Verweis auf die Schweigeminute für die Opfer von Hanau missfallen – seinem ungezügelten Hass an einem Tag freien Lauf zu lassen, der als Mahnung gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung gedacht war, bedarf dennoch einer besonderen Portion Dummheit. Der Vorfall in der Gladbacher Nordkurve rückt die gesamte Ultra-Szene in ein schlechtes Licht. Er bestätigt die Vorurteile jener, die in den Hardcore-Fans ohnehin nur vorlaute Wichtigtuer, Störenfriede oder Zündler sehen. Er dürfte die Haltung beim Verband erhärten, im Zweifel auf umstrittene Kollektivstrafen zu setzen. Schließlich muss das Ziel sein, solche und ähnliche Vorkommnisse zu unterbinden, die Gladbach-Manager Eberl zurecht als „Schande“ für seinen Club und den Fußball brandmarkte.
Mitarbeit der Ultra-Szene ein Muss
Den Störenfrieden, die sich zudem irrwitzigerweise gerne als Retter des Fußballs generieren, sei gesagt: Dem Sport wäre am meisten geholfen, würde es gelingen, solche unverbesserlichen „Fans“ aus den Stadien zu verbannen. Dazu braucht es die Mitarbeit der Ultra-Szene, in der Brandstifter oft genug ungestraft untertauchen können. Fans in Münster machten kürzlich vor, wie man mit Unruhestiftern umgehen kann, als sie einen rassistischen Fan beim Ordnerdienst meldeten und aus dem Block werfen ließen.
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Denn was in der Gesellschaft gilt, ist im Stadion nicht weniger wahr: Wer Täter schützt und Hetze relativiert, macht sich zum Gehilfen.
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