Noch immer kann keiner das Desaster mit dem Hauptstadtflughafen schlüssig erklären. Ein Kommentar von StZ-Redakteurin Katja Bauer.

Berlin - Es ist nun drei Monate her, dass die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens abgesagt wurde. Es war schon damals nicht zu verstehen, wie es sein kann, dass erst vier Wochen vor dem geplanten Start des Großprojekts auffällt, dass die Sache nicht klappen wird. Bis heute haben weder die technisch noch die politisch Verantwortlichen dafür eine schlüssige Erklärung geliefert.

 

Wer das für eine Farce hält, der kann noch dazulernen: Seither wurde kurzfristig ein neuer, sicherer Eröffnungstermin genannt und anschließend als unsicher angezweifelt. Am Donnerstag sollte nun eigentlich – ganz sicher – ein neuer Termin stehen. Das ist nichts geworden. Nun wird die staunende Öffentlichkeit – diesmal wirklich ganz sicher – auf Mitte September vertröstet, weil immer noch Unterlagen fehlen, um seriös planen zu können. Bis dahin werden vier Monate vergehen, ohne dass auf der Baustelle wesentliches passiert. Erst dann wird man sagen können, was den Steuerzahler dieses planerische Chaos kostet.

Dass einige Politiker der schwarz-gelben Koalition währenddessen fordern, keine weiteren Bundesgelder mehr zuzuschießen, ist reichlich dreist. Der Bund ist, genau wie die anderen Gesellschafter Berlin und Brandenburg, mitverantwortlich für das Desaster – und dafür, dass irgendwann ein Flugzeug abhebt.