Die Finanzierung des Nationalparks ist bereits in trockenen Tüchern. 7,2 Millionen Euro werden für den Start bereitgestellt. So ein Projekt ist eben nicht zum Nulltarif zu haben. Und eine Starthilfe notwendig, kommentiert Andrea Koch-Widmann.

Stuttgart - Das Land muss sparen, keine Frage. Aber das Land hat auch Pflichten und gerade beim Naturschutz Nachholbedarf. Der Nationalpark Schwarzwald ist hierbei ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung der nationalen Biodiversitätsstrategie.

 

Dass ein solches Großschutzgebiet nicht kostenneutral eingerichtet werden kann, liegt auf der Hand. Lange hat die grün-rote Koalition um die Finanzierung gerungen, der Kompromiss trägt den Sparbemühungen Rechnung. Zwar fallen 9,3 Millionen Euro jährliche Betriebskosten im Endausbau ab 2016 an, insgesamt 89 Stellen sind für Forst und Verwaltung vorgesehen.

Ein gutes Drittel von Personal und Kosten aber sind bereits vorhanden, die Stellen des Forstpersonals, das bisher die Staatswaldflächen bewirtschaftete, werden in den Nationalpark miteinbezogen. Und weil der Nationalpark ein Naturschutzprojekt ist, ist es nur logisch, dass Mittel dafür aus dem deutlich aufgestockten und bereits bewilligten Naturschutzetat fließen, sechs Millionen sind das von 2016 an jährlich. Der Betrieb ist damit gesichert.

Zusätzliches Geld ist nur für die Startphase nötig – 3,9 Millionen Euro im nächsten Jahr, weitere 3,5 Millionen Euro in 2015 sollen im Nachtragsetat finanziert werden. Mit der Einigung auf den Nachtrag macht Grün-Rot klar: der Nationalpark kommt.