Der Weg zum Einkaufstempel Milaneo führt in den Megastau auf der Heilbronner Straße. Eine Lösung des Verkehrsproblems ist nicht in Sicht. Ein Kommentar von StZ-Redakteur Wolfgang Schulz-Braunschmidt.

Stuttgart - Nach den Erfahrungen vieler Besucher und Nachbarn des neuen Einkaufszentrums Milaneo seit Anfang Oktober steht fest: ruhig und besinnlich dürfte die Adventszeit rund um die Wolframstraße kaum werden. Es droht ein gigantischer vorweihnachtlicher Ansturm auf die 200 Geschäfte und die 1200 Stellplätze des neuen Einkaufstempels. Der wird für viele Geschenkekäufer in den Megastau auf der Heilbronner Straße führen, selbst wenn sie gar nicht ins Milaneo wollen. Der Verkehr legt sich selbst still.

 

Selbst wenn – wie vom Mall-Betreiber ECE suggeriert – von den an Samstagen erwarteten 100 000 Besuchern rund 80 Prozent mit dem Nahverkehr zur Shopping- meile kommen sollten, so bleibt diese dennoch das Ziel von zu vielen Autofahrern. Von denen müssen trotz 1200 Parkplätzen die meisten draußen bleiben – aber wo?

Sicher, die beim Milaneo liegenden Wohngebiete werden in den nächsten Wochen gegen wildes Parken abgeschirmt. Stattdessen dürften die verzweifelt nach Abstellplätzen suchenden Einkäufer weitere Wohngebiete – etwa auf der anderen Seite der Heilbronner Straße – heimsuchen.

Im Rathaus kennt niemand eine Lösung für die Verkehrsmisere. Dort gilt nur das Prinzip Hoffnung, dass viele, vor allem auswärtige Kunden, doch noch zu der Einsicht gelangen, dass S-Bahnen und Stadtbahnen der bequemste, schnellste, umweltfreundlichste und nervenschonendste Weg zum Weihnachtseinkauf sind.