Der VfB und sein Präsident Bernd Wahler tun gut daran, das Image einer grauen Maus zu bekämpfen. Dazu sind neue Ideen, aber auch Kontinuität nötig, findet Carlos Ubina in seinem Kommentar zur Vorrunde des Bundesligisten.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Drei Tage lang bleiben die Mobiltelefone nun aus. So lautet die Vorgabe, wenn sich die Führungsriege des VfB zur Klausur zurückzieht. Nichts und niemand soll die prägenden Köpfe ablenken, wenn es im Tannheimer Tal darum geht, den Verein neu auszurichten. Wieder einmal, mag man da sagen, weil sich der VfB in der jüngeren Vergangenheit mindestens so oft geschüttelt und sortiert hat, wie er in der Fußball-Bundesliga glaubte, den Trainer austauschen zu müssen.

 

Kontinuität ist rund um den Wasen ein Fremdwort geblieben. Auch wenn Fredi Bobic das von Anfang als eine seiner Hauptaufgaben betrachtet hat. In dreieinhalb Jahren ist der Manager ständig an die Grenzen des Machbaren gestoßen. Auch jetzt steckt er wieder in der Situation, den erst im vergangenen Sommer verbreiteten Kader im Winter schon wieder korrigieren zu müssen, ihn den Sparzwängen des Vereins anzupassen. Da mag wirtschaftliche Vernunft dahinterstecken, wahrscheinlich sogar die finanzielle Notwendigkeit, wieder einmal Spieler loszuwerden. Eine systematische Personalpolitik lässt sich auf diese Weise aber nicht betreiben, geschweige denn hohe sportliche Ansprüche erfüllen.

Es braucht auch Ideen

Die VfB-Mannschaft bleibt so lange ein problematischer Patchwork-Kader, ehe die Chefs nicht über Absichtserklärungen hinauskommen, wieder einmal verstärkt auf die eigene Jugend setzen zu wollen, ohne sich den Blick auf externe Verstärkungen verstellen zu lassen. Es braucht auch Ideen, den VfB in einer Liga zu positionieren, in der die Kluft zwischen denen da oben und jenen da unten sich vergrößert. Die graue Maus lässt grüßen. Eine Rolle, die lange der VfL Wolfsburg übernommen hat, erscheint derzeit vakant.