Der VfB Stuttgart und Huub Stevens haben eine elegante Lösung gefunden, um künftig getrennte Wege zu gehen, kommentiert Marko Schumacher. Stevens geht erhobenen Hauptes, und der Vorstand muss den Vorwurf nicht fürchten, den Retter vom Hof gejagt zu haben.

Stuttgart - An der Pressemittelung Nummer 35, die der VfB in genau jenem Moment verschickte, als Huub Stevens in München seinen Rücktritt verkündete, ist vermutlich lange gefeilt worden. Ausgiebig bedankte sich darin der Vereinsvorstand bei dem Mann, der den VfB vor dem Abstieg bewahrt hat. Und der Trainer selbst erklärte, eine Pause nötig zu haben und „erst einmal richtig auftanken“ zu müssen.

 

Es sei allein die Entscheidung von Huub Stevens gewesen, den VfB nach zehn Spielen wieder zu verlassen, das beteuern hinterher alle Beteiligten. Man kann trefflich darüber spekulieren, ob es wirklich so war. Ob Stevens, dieser Profi von äußerst robustem Naturell, tatsächlich so ausgebrannt ist, dass er sich nicht in der Lage sieht, nach der Sommerpause wieder die Arbeit aufzunehmen. Oder ob er nicht vielmehr konkrete Anzeichen dafür hatte, jenseits seiner Rettungsmission nicht der Stuttgarter Wunschtrainer für die Zukunft zu sein. Besonders euphorisch jedenfalls hatten die jüngsten Aussagen des VfB-Präsidenten Bernd Wahler nicht geklungen.

Wie auch immer es genau war: Die Entscheidung ist eine elegante Lösung, bei der alle Beteiligten ihr Gesicht wahren. Stevens geht erhobenen Hauptes und wird auf neue Angebote nicht lange warten müssen. Und sollte unter seinem Nachfolger der Erfolg beim VfB ausbleiben, dann braucht der Vorstand nicht den Vorwurf zu fürchten, den Retter vom Hof gejagt zu haben.