Die Schwäbische Tafel braucht dringend Arbeitskräfte und wirbt nun um Ehrenamtliche. Freiwillige Helfer werden immer wichtiger.  

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Die Kürzung der Mittel für die Ein-Euro-Jobs um etwa ein Drittel durch das Berliner Arbeitsministerium trifft eine ganze Reihe von sozialen Einrichtungen in der Stadt. Jetzt schlagen die Verantwortlichen der Schwäbischen Tafel Alarm. Die Klage richtet sich indessen nicht an die Politik in der Hoffnung, die Reduzierung könnte noch abgewendet werden. Adressat des Notrufs ist die Bürgerschaft der Landeshauptstadt. Sollte sich für die wegfallenden Kräfte kein Ersatz durch ehrenamtliche Helfer finden, werde man das bisherige Angebot in den Tafelläden schon bald nicht mehr im bisherigen Umfang aufrechterhalten können.

 

Die Nachricht passt zur diesjährigen "Woche für das Leben", die die beiden christlichen Landeskirchen eben erst unter dem Motto "Engagiert für das Leben - Einsatz mit Gewinn" eröffnet haben. Die Botschaften der Bischöfe und ihrer kirchlichen Einrichtungen vor Ort, die gemeinsam die Tafelläden betreiben, haben den gleichen Gehalt: Das immer stärker von Professionalisierung und Wirtschaftlichkeitsdenken geprägte Sozialsystem wird langfristig nicht ohne eine wachsende Zahl von Bürgern auskommen, die sich engagieren.

Der Einsatz von Ehrenamtlichen hat seine Grenzen

Wer heute ehrenamtlich tätig wird, will allerdings auch etwas davon haben. Wer Gutes tut, will angeleitet werden, sich persönlich weiterentwickeln, er will Gemeinschaft erleben und sich oft nicht langfristig binden. Das müssen die Träger der Einrichtungen bedenken. Und klar muss sein: der Einsatz von Ehrenamtlichen hat seine Grenzen, billige Lückenbüßer für Fachkräfte können und dürfen sie nicht sein.

Klar aber ist auch: eine Gesellschaft, in der die Milieus immer stärker auseinanderdriften, braucht mehr soziales Miteinander. Es ist der Kitt, der die Teile verbindet.