Die Polizei ist ernüchtert: Bei einer Razzia im Strohgäu entdecken die Beamten einen 33 Jahre alten Jugendschutzaushang, gravierende Hygienemängel und sehr günstiges Bier.

Jede Menge Mängel stellten Beamte der Polizei Ditzingen, des Hauptzollamtes Stuttgart und der Lebensmittelkontrolle sowie Gaststättenbehörden des Kreises Ludwigsburg bei einer Großrazzia im Strohgäu fest. Die Verstöße reichten von Mängeln beim Jugendschutz, bei der Hygiene oder der Sicherheit in insgesamt 80 Fällen. Bei den meisten wurde ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit eingeleitet.

 

Wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilte, wurden am Samstag zwischen 18.30 Uhr und 0.30 Uhr insgesamt 38 Gaststätten und Spielhallen in den Bereichen Gaststättenrecht, Arbeitsstättenverordnung, Jugendschutz, Nichtraucherschutz, Glücksspiel, Preisverzeichnisse, Lebensmittelvorschriften, Schwarzarbeit, Steuerverstöße, Datenschutz und Eichrecht kontrolliert. Die Polizei spricht von einem „ernüchternden Ergebnis“.

Kein Fliegengitter in der Küche

In Ditzingen standen zehn Betriebe auf der Kontrollliste, in denen 26 Verstöße beanstandet wurden. In einem Lokal bemängelten die Kontrolleure einen verschmutzten Zapfhahn. Zudem fehlte ein vorgeschriebenes Fliegengitter in der Küche. In einer anderen Kneipe wurde Bier günstiger als Wasser angeboten, was ein Verstoß gegen das Gaststättengesetz darstellt.

Ein ähnliches Bild bot sich den Einsatzkräften in Korntal-Münchingen, wo in beiden Stadtteilen sieben Betriebe kontrolliert und 26 Verstöße festgestellt wurden. So verfügte eine Gaststätte über keinen vorgeschriebenen Preisaushang, in einer anderen war der Fluchtweg verschlossen. In gleich mehreren Betrieben fehlte der Jugendschutzaushang.

Zehn Betriebe kontrollierten die Einsatzkräfte in Gerlingen. Auch hier wurden 26 Verstöße festgestellt. Ein Betreiber konnte seine Konzession nicht vorlegen. In zwei weiteren Lokalen waren die Prüfzeiten der Feuerlöscher abgelaufen. Eine Gaststätte hatte zwar einen Jugendschutzaushang, der war jedoch 33 Jahre alt.

In Schwieberdingen und Hemmingen wurden in zehn Lokalen zwölf Verstöße festgestellt. In einem Betrieb stellten die Einsatzkräfte Gläser ohne den vorgeschriebenen Eichstrich fest, in zwei weiteren Betrieben waren die Fluchtwege zugestellt oder gar verschlossen.