Die Geigerin María Dueñas und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen haben in der SKS-Russ-Reihe „Faszination Klassik“ im Beethovensaal gespielt.

Vielleicht wird María Dueñas ja eines Tages mal zur schnellsten Violinistin der Welt gekürt. Die 19-jährige Spanierin, die von Kritikern gerne „andalusisches Geigenwunder“ genannt wird, versetzt ihr Publikum vor allem durch Doppelgriffketten in rasendem Tempo und Läufe, die nur so durch die Oktaven zischen, ins Staunen. Wie jetzt auch wieder im gut besuchten Beethovensaal in Jean Sibelius’ Violinkonzert. Von einer bewundernswerten Bewältigungstechnik ist ihr Spiel angetrieben. Ihre Dynamik ist aber eher kantig und unifarben, mit oftmals burschikoser Impulsgebung zwecks Strukturierung des quecksilbrigen, virtuosen Materials. Für magische Momente bleibt ihr keine Zeit. Da müsste sie zwischendurch gelegentlich mal Atem holen. Und in die Seele lässt sie sich auch (noch) nicht blicken. Auch im Adagio nicht.