Die Kita Pforzheimer Straße und der Ski-Club haben am Montag ihre Kooperation begonnen.

Stuttgart-Weilimdorf - Pünktlicher hätte der Frühling kaum ausbrechen können: Zum feierlichen Start der Zusammenarbeit von der Kindertagesstätte Pforzheimer Straße 245 und dem Ski-Club Weilimdorf kitzelte die Sonne allen Beteiligten auf der Nase. Die Wiese vor der Skiklause war zwar noch eine große Matschweide, doch das störte die Kinder überhaupt nicht. Kaum hatte die Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer das symbolische Band zerschnitten, tobten die Kleinen über den Rasen.

 

Und genau darum geht es bei der Kooperation. Denn da die Außenfläche der Kita sehr klein und schattig ist, war das Spielen im Freien für die Kinder bisher recht eingeschränkt. Gleichzeitig war die Wiese vor dem Ski-Club tagsüber meist ungenutzt, denn die Mitglieder treffen sich in ihrem Vereinsheim in der Regel abends und am Wochenende.

Auf Initiative des Stadtrats Jürgen Zeeb (Freie Wähler) und nach vielen Gesprächen mit dem Sport-, Jugend-, Liegenschafts- sowie dem Garten-, Forst- und Friedhofsamt können die Kita-Kinder künftig an drei Tagen pro Woche auf dem Gelände des nahegelegenen Ski-Clubs spielen. Die verbindliche Zusammenarbeit eines Vereins und einer Kindertagesstätte ist in dieser Form neu. Laut Nutzungsvereinbarung soll die Kooperation zunächst ein Jahr lang bestehen; ausdrückliches Ziel ist aber, dass sie langfristig fortgeführt wird.

Nur lobende Worte für das Pilotprojekt

„Es gibt bei dieser Aktion nur Gewinner“, betonte Zeeb. Denn neben den Kindern, die mehr Platz zum Spielen haben, profitiere auch der Verein von der Zusammenarbeit: „Der Ski-Club kann Kontakt zu den Eltern aufbauen und auf diesem Weg Werbung für den Verein machen.“ Außerdem habe das Sportamt rund 8000 Euro zur Verfügung gestellt, um die Außenanlage herzurichten. Unter anderem wurden die Zäune geflickt, neue Fußballtore aufgestellt, die Sträucher zurückgeschnitten und ein Tor zum angrenzenden Lindenbach angebracht. „Wir werden weitere Synergieeffekte abwarten“, kündigte Jürgen Zeeb an.

Auch Isabel Fezer fand nur lobende Worte für das Pilotprojekt. „Ich finde, das ist eine beispielhafte, großartige Sache, und ich hoffe, dass sich noch mehr Vereine ein Beispiel nehmen“, sagte die Sozialbürgermeisterin. Für Kinder sei es ausgesprochen wichtig, die Möglichkeit zu haben, die Natur zu erleben. Leider gebe es in Stuttgart nicht genug Flächen.

Der Vorsitzende des Skibezirks Stuttgart im Schwäbischen Skiverband, Werner Schüle, gratulierte ebenfalls allen Beteiligten zur neuen Zusammenarbeit. „Das ist ein Signal nach außen und wird über Stuttgart hinaus Schule machen“, meinte Schüle. Ihm sei in ganz Baden-Württemberg bisher kein ähnliches Projekt bekannt. Der Vizepräsident des Stuttgarter Sportkreises kündigte an, allen Stuttgarter Vereinen davon zu erzählen, „dass es von der Stadt Geld gibt, wenn ihr eure Fläche zur Verfügung stellt.“ Zum Schluss hatte Schüle nur noch eine Bitte an die Kinder: „Tobt!“ Und die Kleinen taten, wie ihnen geheißen.