Die Sanierung ist fast abgeschlossen. Die Stadt ist zufrieden: die Kosten blieben im Rahmen, nur im Zeitplan sei man ein wenig hinterher.

Korntal-Münchingen - Die hohen Temperaturen vom Freitag luden zum Besuch des Freizeitbads in Münchingen ein. Doch richtig warm war es dort lange Zeit auch außerhalb des Sommers. Denn die Blockheizkraftwerke (BHKW) unter den Becken hatten die Temperaturen im Technikraum deutlich nach oben getrieben. Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb sich die Stadt im Zuge einer großen Sanierung von ihnen trennte: Beide Anlagen sind rund 22 Jahre alt, und sie entsprachen auch nicht mehr dem neuesten Stand der Technik. Im September des vorigen Jahres begann der Umbau, mit dem der Energiebedarf erheblich gesenkt und die Hygienetechnik auf den neuesten Stand gebracht werden sollte. Die Arbeiten seien nun nahezu abgeschlossen, meldet die Stadt.

 

Nun müsse nur noch, wenn der durch Baumwurzeln beschädigte Abwasserkanal saniert sei, die Kaltwasserzuleitung in die untere Haustechnikebene verlegt werden. Denn das Bad hat auch komplett neue Sanitärrohre mit neuer Verteilung erhalten, die den aktuellsten technischen Vorschriften entsprechen. Dadurch gibt es künftig nur noch eine Technikebene.

Man ist nicht ganz im Zeitplan

820 000 Euro hat der Gemeinderat bereitgestellt, mit denen das BHKW sowie die Heizungsverteilung und die Regelungstechnik erneuert wurden. Bei den Kosten sei man im Plan, sagte die Fachbereichsleiterin Sonja Widmann auf Anfrage. Lediglich beim Zeitplan gab es eine Verzögerung von zwei Wochen, in denen das Bad länger als geplant geschlossen bleiben musste. Der Hintergrund waren allerdings Lieferengpässe bei einem Unternehmen, das das Kassensystem liefern sollte, das im Zuge der Sanierung ebenfalls erneuert wurde. Die wohl größte Herausforderung der Sanierung stand gleich zu Beginn im Herbst an, als die Blockheizkraftwerke durch ein neues mit einer höheren Effizienz ersetzt wurde. Denn das neue Pufferspeicherverteilsystem, das aus zwei Speichern mit je 6300 Litern unterschiedlich heißem Wasser als Energieträger besteht, musste im laufenden Betrieb eingebaut werden – weil über das Freizeitbad auch die Wohnhäuser der Albert-Schweitzer-Straße mit Nahwärme versorgt werden.

Das neue BHKW ist im Dezember ans Netz gegangen und inzwischen durchgängig in Betrieb, was einer Betriebszeit von mehr als 9000 Stunden entspreche. Je länger die Laufzeit, desto höher ist die Stromproduktion für den Eigenbedarf etwa der Pumpen, Beleuchtung, Ventilatoren und Kassen. Darüber hinaus produziert das BHKW Wärme für die Wasserbecken und Duschen, die Heizung und Lüftung des Gebäudes, die Sporthalle Münchingen sowie Fernwärme für das Wohngebiet Härte Ost. „Es läuft optimal und entspricht hundert Prozent unseren Vorstellungen“, sagt Andreas Sell vom Fachbereich Hochbau zufrieden.

Ein neues System der Trinkwassererwärmung

Zudem war im Herbst auch die alte Trinkwassererwärmung – unter anderem mit drei 5000-Liter-Speichern – durch ein neues System ersetzt worden. Es besteht aus einer Frischwasserstation mit einem 1000 Liter fassenden Pufferspeicher, das warme Wasser wird also aktuell bedarfsgerecht bereitgestellt. Damit werde die Menge des Trinkwassers, das ständig warm gehalten werden muss, um 14 000 Liter reduziert, heißt es bei der Stadt. Das System basiere auf einem Wärmetauscherprinzip. Durch die Berührungswärme der Platten, in denen heißes Heizungswasser fließt, wird auf der Gegenseite Trinkwarmwasser für die Duschen erhitzt.