Am Strohgäudreieck in Münchingen soll auf 1200 Quadratmetern ein neues Praxiszentrum entstehen – auch Wohnungen und Geschäfte sind geplant. Nun ist ein Investor gefunden, auch der Entwurf für das Gebäude steht fest.

Korntal-Münchingen - Im Gespräch ist es in der Stadt schon lange, nun werden die Pläne für das Ärztehaus in der Krezengasse 7 in Korntal-Münchingen konkret. Am Strohgäudreieck in Münchingen zwischen Krezengasse und Schmaler Straße sollen die Räume für die Praxen entstehen – so viel war schon vorher klar, seit neuestem ist ein Investor gefunden. Auch der konkrete Planungsentwurf für das Gelände steht fest und wurde am Donnerstag im Korntal-Münchinger Gemeinderat vorgestellt.

 

Ein elementarer Bestandteil des Neubaus waren von vornherein die Arztpraxen, die auf einer Fläche von 600 Quadratmetern entstehen sollen. Im ersten Stockwerk sind darüber hinaus Wohnungen geplant. Da das Gelände schräg abfällt, ist das Untergeschoss vom Stiegelplatz aus zugänglich. Hier sollen Läden einziehen – etwa eine Apotheke. Das restliche Untergeschoss wird für Parkplätze benötigt.

Siegerentwurf mit Mängeln

Umgesetzt werden soll nun nach einer Überarbeitung der Entwurf des Architekturbüros Huppenbauer und Engel aus Leinfelden-Echterdingen. Der Bauträger ist die Firma Eugen Haas Immobilien aus Stuttgart; das Verwaltungsbüro Ulmer fungiert als Investor.

Vier größere Gebäude sollen entstehen, die durch Zugänge miteinander verbunden sind. Zwischen den Häusern könnten Dachterrassen entstehen. Der Entwurf habe Vor- und Nachteile, sagte die am Vergabeverfahren beteiligte Architektin Irene Sperl-Schreiber im Gemeinderat.

Als Nachteil nannte sie die Zufahrt zu den Tiefgaragen, die noch nicht konform mit den Vorgaben sei. Dies sei jedoch auch bei den anderen Entwürfen problematisch gewesen und hänge auch mit den Gegebenheiten des Grundstücks zusammen. Ein weiteres Manko des Entwurfs sei ein im ersten Stock geplantes Café. Dieses sei nicht realistisch, weil es direkt an Wohnungen angrenzen würde. Dafür ist der Entwurf wie gewünscht barrierefrei, zudem füge sich das Gebäude gut in die Umgebung ein, so Sperl-Schreiber.

Ärzte akzeptieren Entwurf

Bis Mitte Juni hatten die Interessenten ihre Vorschläge für die Bebauung des knapp 1200 Quadratmeter großen Areals einreichen können. Eine Jury aus Mitarbeitern der Stadt, Gemeinderäten und Architekten hatte vier Entwürfe zur Auswahl. Der Gemeinderat hatte im April Kriterien beschlossen, nach denen die Entwürfe im Auswahlverfahren bewertet wurden. Der Entwurf und die damit verbundenen Kosten flossen mit 45 und 55 Prozent in die Entscheidung ein.

Die Ärzte hätten den Entwurf bereits gesehen, sagte der Bürgermeister Joachim Wolf. „Sie haben den Siegerentwurf – mit Verbesserungsvorschlägen – anerkannt.“ Ohnehin sei die Ärzteschaft sehr engagiert am Prozess beteiligt gewesen, fügte der Wirtschaftsförderer Stefan Wolf hinzu.

Im Gemeinderat zeigte man sich überwiegend zufrieden mit dem geplanten Bau. Von einer „tragfähigen Lösung“ sprach der Freie Wähler Otto Koblinger. Walter Weidner (CDU) sagte, seine Fraktion sei „im Großen und Ganzen zufrieden“. Viola Noack (FDP) freute sich über einen „gelungenen Entwurf, um das Eck zu verschönern“. Guntram Schrempp (SPD) verwies darauf, dass „kein Entwurf wirklich makellos“ gewesen sei – die Mängel seien jedoch behebbar. Genau das ist nun geplant.