Ein absolut informativer Besuch führte auf den Schnarrenberg.

Kürzlich besuchten die Kornwestheimer Albvereinler die Deutsche Wetterstation am Stuttgarter Schnarrenberg. Die zweistündige Führung begann bei stürmischem Wetter in den Außenanlagen des Deutschen Wetterdienstes mit seinen diversen Messstationen, wobei anschaulich demonstriert wurde, wie der Gang von der menschlichen Beobachtung des Wetters mit Ballonen zur heutigen Technik führte. Bereits seit ca. 1900 gibt es die Wetterballone, 1977 dann den ersten europäischen Wettersatellit. 1952 wurde der DWD gegründet, der nationale Wetterdienst der BRD. Schon 1955 begann die Überwachung der Radioaktivität in der Atmosphäre und 1964 Messung des Gesamtozons. 2015 dann Freischaltung der Warnwetter-App. Zentrale des nationalen Wetterdienstes in Deutschland ist Offenburg und vertritt Deutschland in zahlreichen internationalen und nationalen Gremien wie z.B. die Weltorganisation für Meteorologie und ihrer Unterorganisationen, der UN-Klimarahmenkonvention, Satelliten-Organisationen und europäische meteorologische Einrichtungen wie das Europäische Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersagen und ist intensiv in Arbeits- und Entscheidungsprozesse vieler Organisationen eingebunden: Diverse meteorologische und klimatologische Dienstleistungen, auch in der hiesigen Landwirtschaft, Sicherung der Luftfahrt, Flugwetterdienst und Seefahrt weltweit, der Verkehrswege und wichtiger Infrastrukturen, Energieversorgung und Kommunikationssysteme, amtliche Warnungen über Wettererscheinungen, Erfassung, Analyse und Vorhersage des Klimawandels und deren Auswirkungen, Überwachung der Atmosphäre auf radioaktive Spurenstoffe, Bestimmung der Radioaktivität in der Luft und im Niederschlag. In einem Power-Point-Vortrag wurde darüber ausführlich referiert, auch über die Erfüllung der meteorologischen Erfordernisse aller Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche Deutschlands und teilweise international, Forschung und Entwicklung des Bodenbeobachtungsmessnetzes mit Blitz- und Satellitendaten. Satelliten können z.B. Daten in einem Intervall von zweieinhalb Minuten senden, der Radarverbund des DWD schickt alle fünf Minuten dann seine Informationen. Aber auch der Mensch wird derzeit noch bei der Bestimmung einiger meteorologischer Parameter benötigt, z.B. bei Schneehöhe, Schnee-Wasser-Äquivalent sowie dem Bedeckungsgrad. Der DWD betreibt auch das nationale Klimaarchiv, die Erfassung aller wetter- und klimarelevanten Daten. Auch verfügt der DWD über einen eigenen Forschungsbereich; zugleich ist er auch für das gesamte meteorologische Warnmanagement Deutschlands verantwortlich, vor allem für Katastrophenschutzeinrichtungen wie Feuerwehren und THW. Die DWD-Medizinmeteorologen geben zudem Warnungen vor Hitzebelastung, Vorhersagen zu Pollenflug und UV-Strahlungen heraus. Es ist einfach umfassend, was die Meteorologen insgesamt für alle Bevölkerungsgruppen und Institutionen leisten. Am Schluss durften die Albvereinler auch noch ins sog. Allerheiligste, den Hochleistungsrechnern und Computern mit sich ständig verändernden internationalen Satellitenbildern, basierend auf der zweistündig differierenden Weltzeit und ihren diversen Direktkundentelefonen. Es war ausgesprochen beeindruckend, was den Albvereinlern auf dem Schnarrenberg in Stuttgart, einer der sechs großen DWD-Außenstellen, an Wetter- und Klimabeobachtungsdaten aufgezeigt wurde. Nach der riesigen Fülle an Informationen und Datenfluten kam die anschließende kleinere Frühlingswanderung zum Max-Eyth-See mit Mittagseinkehr gerade recht.

 

Lore Kirn

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