Neue Autoren, neue Erkenntnisse, Erinnerungen an Menschen und Ereignisse – der Verein für Geschichte und Heimatpflege hat seine Beiträge 2023 herausgeben. Auf 88 Seiten lassen die Autoren Vergangenes wieder lebendig werden und bieten ein buntes Kaleidoskop aus der Kornwestheimer Historie.

Gleich zwei Schulen widmen sich die Beiträge 2023. Zum einen geht’s um die Silcherschule, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Kornwestheims zweitälteste Schule – älter ist nur noch die Schillerschule – gilt als die Quelle der Schullandheimbewegung. In den Anfangsjahren wurden evangelische und katholische Schüler getrennt unterrichtet. Eine Kinderzeichnung, die zum 100. Geburtstag der Schule entstanden ist, ziert die neuen Geschichtsblätter, wie die Beiträge in Kornwestheim allgemein genannt werden. Thema ist in dem Heft auch das Ernst-Sigle-Gymnasium, das heuer 75 Jahre besteht. Alfred Waldenmaier, der Schüler, Lehrer und Direktor an der Kornwestheimer Bildungseinrichtung war, erzählt in einem Interview, was die Schule auszeichnet und warum eine solche Lehranstalt wichtig für eine Kommune ist.

 

Vom Schulalltag nach dem Krieg berichtet Elisabeth Spallek. Sie ist in einer Gärtnerfamilie aufgewachsen. Sie lässt aber auch die Kriegsjahre Revue passieren. Nicht ganz so weit in die Geschichte Kornwestheims ist Stadtarchivarin Natascha Richter eingetaucht. Sie hat sich „Kornwestheim vor 50 Jahren“ angeschaut. Anfang der 1970er-Jahre wurde in der Stadt eifrig gebaut. So entstanden unter anderem das Kulturhaus, das Alfred-Kercher-Bad, die Berufsschulen am Römerhügel und Kindergärten am Staren- und am Otterweg.

Ein „Freiwilliges Soziales Jahr Kultur“ hat Rebecca Linsenmann im Ludwigsburger Staatsarchiv absolviert. Davon berichtet sie in den Beiträgen 2023, die auch an zwei verdiente Kornwestheimer Persönlichkeiten erinnern – an den einstigen Oberbürgermeister Ernst Fischer, der im kommenden Jahr 100 Jahre alt werden würde, und an den in diesem Jahr verstorbenen Heimatforscher Hermann Wagner, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass unzählige Exponate aus der Kornwestheimer Geschichte für ein künftiges Stadtmuseum zusammengetragen wurden. Auf der Abbildung sieht man das historisch beachtliche Gebäude im Stadtpark, an der Kantstraße, der ehemaligen „Alten Bücherei“, in dem heute die wertvollen Kulturgeschichtlichen Sammlungen der Stadt untergebracht sind.

Ruth Kappel hat die Geschichte des Telefons in Kornwestheim aufgeschrieben. Sie schlägt den Bogen bis zum Internet, in dem der Geschichtsverein (www.geschichtsverein-kornwestheim.de) u. a. natürlich auch mit einem umfangreichen Auftritt vertreten ist. Und schließlich geht es im Beitrag von Werner Waldner um – mit der Sichtweise des Jahres 2023 sehr zweifelhafte – Spardosen, mit denen in den Kirchen Geld für die Mission gesammelt wurde. Die katholische St.-Martinus-Gemeinde verfügt noch über ein solches Exemplar, setzt es aber natürlich nicht mehr ein.

Das Vorwort hat Oberbürgermeister Nico Lauxmann geschrieben. Die Beiträge 2023 zur Kornwestheimer Geschichte sind im Bücherlurch, Bahnhofstraße 25, erhältlich. Der Preis: 8,50 Euro. Und dort gibt’s auch die ebenfalls vom Geschichtsverein herausgegebenen Postkarten mit typischen Ansichten von Kornwestheim. Die neue Ausgabe 2024 ist mit interessanten Beiträgen zu 90 Jahren Rathaus bereits in Vorbereitung.

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