Kornwestheim und das Unternehmen Ravensburger planen dort eine Erlebnislandschaft für Kinder, wo viele ein neues Casino befürchteten.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Kornwestheim - Das Sorgenkind der Stadt Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) könnte sich zu einem Kinderparadies entwickeln. Zumindest wenn die Pläne aufgehen, die die Oberbürgermeisterin Ursula Keck und die Firma Ravensburger schmieden. Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern soll "eine Kinderwelt entstehen, die eine hohe Ausstrahlungskraft hat und in Deutschland einmalig ist", wie Ursula Keck sagt. Damit wies sie zugleich Bedenken zurück, in dem seit mehr als fünf Jahren vor sich hindümpelnden Wette-Center in der Bahnhofstraße könnte sich ein weiteres Spielcasino einrichten.

 

Die hohe Ausstrahlungskraft der geplanten Kinderwelt soll daher rühren, dass es sich dabei offenbar nicht um einen der gängigen Indoorspielplätze handelt, bei dem es in erster Linie um Toben und Kräfte ablassen geht. "Das Thema Bewegung wollen wir natürlich auch verankern", sagt Karl-Heinz Horn, der Geschäftsführer des Bereichs Freizeit und Promotion bei Ravensburger Spieleland. "Aber bei uns werden Spaß und spielerische Attraktionen mit Pädagogik verbunden." Die Zielgruppe seien Zwei- bis Zwölfjährige mit ihren Familien. Erwogen werde unter anderem, in der Spiel- und Lernlandschaft auch Workshops für Kindergärten und Schulklassen zu verschiedenen Themen anzubieten, ebenso wie Geburtstagsfeiern.

Gemeinsames Erleben und Entdecken

Ravensburger, unter anderem für Kinderbücher, Kinderspiele sowie den großen Freizeitpark in Ravensburg bekannt, setzt auf gemeinsames Erleben und Entdecken mit Gleichaltrigen oder Eltern. "Wir werden nichts konzipieren, wo Mütter und Väter nur an der Seite sitzen und Kaffee trinken", sagt Horn. Damit der Plan aufgeht, müsste die Stadt laut Keck eine GmbH gründen, die auf der Fläche im Wette-Center ein Familienzentrum entwickelt und einen Dienstleistungsvertrag mit Ravensburger abschließt. Das Unternehmen würde dann die Leitung, Vermarktung und Qualifizierung des Personals übernehmen.

Den Businessplan will Keck bereits im Dezember fertig haben. Gegen Ende des Jahres werde auch eine erste Konzeption fertig sein, schätzt Karl-Heinz Horn.