Es darf auch mal was wegfallen, fordert der Ministerpräsident. Aber gleich die korrekte Rechtschreibung?

Stuttgart - Er habe eine Debatte angestoßen, resümierte Winfried Kretschmann am Dienstag in der wöchentlichen Regierungspressekonferenz seine jüngsten Überlegungen zur Zukunft der korrekten Rechtschreibung. „Aber so, wie ich es getan habe, ist es natürlich ambivalent.“ Wohl wahr. „Ich höre jetzt als Rückmeldung, es gibt keine Gruppe von Eltern und Großeltern, die nicht heftig darüber diskutiert“, seufzte der Ministerpräsident. Und fügte hinzu, im Bildungsbürgertum koste ihn das „wahrscheinlich Tausende von Wählerstimmen“. Diese Bemerkung sollte als ironisch wahrgenommen werden. Doch Kretschmann müsste eigentlich wissen: Das Bürgertum hat es nicht so mit der Ironie, das deutsche schon gar nicht, und bei Fragen der Rechtschreibung hört der Spaß ganz schnell auf.