Zahl beruht auf Gutachter-Berechnung für Schlichtung - Land will Mehrkosten nicht tragen.

Stuttgart - Das baden-württembergische Verkehrsministerium geht von einer Steigerung der Kosten von Stuttgart 21 auf fünf Milliarden Euro aus. Von dieser Zahl könne man aufgrund von Gutachter-Berechnungen für die Stuttgart 21-Schlichtung ausgehen, sagte Ministerialdirektor Hartmut Bäumer am Donnerstag in Stuttgart. Er zweifelte an, dass der von der Bahn anvisierte Risikopuffer von 400 Millionen Euro eingehalten werden könne. Zum anderen habe die Bahn noch nicht dargelegt, dass sie tatsächlich wie geplant 900 Millionen bei den Tunnelbauten einsparen könne.

 

Das auf derzeit 4,1 Milliarden Euro bezifferte Tiefbahnhofsprojekt war vor Vertragsabschluss auf fünf Milliarden Euro angesetzt. Um die vereinbarte Kostengrenze von 4,5 Milliarden Euro zu halten, hatte die Bahn angekündigt, 900 Millionen Euro bei den Tunnelbauten einzusparen. Zudem plante sie einen Risikopuffer von 400 Millionen Euro ein. Bäumer wandte ein, die Erfahrung bei anderen Tunnelbauten habe gezeigt, dass ein so niedriger Risikoschirm bei weitem nicht gereicht habe.

Die Landesregierung kündigte an, mögliche Mehrkosten über den vereinbarten 4,5 Milliarden Euro hinaus nicht zu tragen. Sollte die Bahn bei der derzeitigen Ausgangslage die Tunnelbauaufträge vergeben, handele sie auf eigenes Risiko, sagte Bäumer.