Das Fachzentrum im Leonberger Klinikum ist ausgezeichnet und wendet modernste Therapie-Methoden und eine enge Kooperation mit niedergelassenen Ärzten an.

Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 61 000 Menschen neu an Darmkrebs, knapp 25 000 Menschen sterben jährlich daran. Wie gut im Fall einer Erkrankung die Heilungschancen sind, hängt neben der frühzeitigen Entdeckung vor allem von einer kompetenten, auf den Patienten abgestimmten Behandlung ab.

 

Vom TÜV zertifizierte Behandlungszentren, wie das Darmzentrum im Krankenhaus Leonberg, spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Unter der Leitung von Barbara John, der Chefärztin der Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Palliativmedizin und Wolfgang Steurer, dem Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, werden dort Darmkrebs-Patienten in allen Krankheitsstadien nach neuesten medizinischen Standards behandelt. In enger Kooperation mit den anderen Klinikbereichen und den niedergelassenen Ärzten bietet das Zentrum seinen Patienten von der Diagnose über moderne Operations- und Therapieverfahren bis hin zur Nachbehandlung eine umfassende Betreuung.

Ständige Kontrollen

Mit der Zertifizierung des Darmzentrums hat sich das Krankenhaus Leonberg diese Expertise von einer unabhängigen Prüfstelle bescheinigen lassen. Für die Patienten ist sie ein Zeichen, dass sie sich auf hohe Qualitätsstandards und ständige Kontrollen verlassen können. Denn für die Zertifizierung müssen eine ganze Reihe von Kriterien erfüllt sein.

Fast ein Jahr dauerten die Vorbereitungen dazu. Zahlen und Daten wurden gesammelt und alle Abläufe genau unter die Lupe genommen. Dabei orientierte man sich an den – deutlich strengeren – Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft.

Kurze Wege im Klinikum

„Bei den Komplikationsraten haben wir hier in Leonberg exzellente Werte, die das geforderte Minimum deutlich unterschreiten“, erklärt Barbara John. Ein weiteres Plus sind für sie die kurzen Wege innerhalb des Klinikums. „Der Patient profitiert von der engen Zusammenarbeit zwischen Bauchchirurgie und Gastroenterologie. Wenn ich einen Tumor entdecke, rufe ich den Chirurgen hinzu. Wenn der nicht im OP steht, ist er in fünf Minuten da, und wir können gemeinsam das weitere Vorgehen besprechen.“

Die Patienten profitieren auch von der engen Zusammenarbeit, die das Darmzentrum mit den niedergelassenen Ärzten pflegt. Wird bei der Vorsorge ein unklarer oder bösartiger Befund entdeckt, erfolgt im Darmzentrum in Absprache mit den Fachärzten die bestmögliche Behandlungsstrategie.

85 Prozent minimalinvasiv

Rund 85 Prozent aller Darmkrebsoperationen werden in Leonberg minimalinvasiv durchgeführt, das ist schonender, ohne den OP-Erfolg zu verringern. „Wir versuchen zudem, den Patienten möglichst rasch zu seinen normalen Ess- und Lebensgewohnheiten zurückzuführen. Früher war dies ein Prozess, der sich über mehrere Wochen erstreckte“, erklärt Wolfgang Steurer. „Heute kann der Patient in der Regel ab dem dritten Tag zumindest leichte Normalkost zu sich nehmen und wird nach spätestens einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen.“

Im Südwesten die einzigen

Seit Kurzem wird in Leonberg auch eine neue, vielversprechende Methode zur Wundheilung des Darms durchgeführt. „Zur besseren Heilung von zwei Darmverbindungen produzieren wir einen Klebstoff aus patienteneigenem Blut. Da sind wir in Südwestdeutschland die Einzigen. Erste Studienergebnisse zu dieser Methode sind sehr erfolgversprechend“, sagt Professor Steurer.