Nach den unschönen Begleiterscheinungen mit roter Karte und einem größeren Polizeieinsatz beim verpassten Bezirksliga-Aufstieg soll beim TSV Harthausen fortan ausschließlich wieder eines im Vordergrund stehen: das sportliche Geschehen.

Harthausen - Erst hatten sie den Meistertitel und den damit verbundenen Direktaufstieg nach einem Sportgerichtsurteil am grünen Tisch an den Mitkonkurrenten FV Plochingen verloren. Dann folgte in der Aufstiegsrelegation nach drei eigenen Aluminiumtreffern das unglückliche Aus für den Vizemeister. Zudem sorgte nach einem Platzverweis für den Ex-Profi Slobodan Markovic – der, wie inzwischen feststeht, eine viermonatige Sperre absitzen muss – ein umstrittener Polizeieinsatz obendrein für zusätzliche Aufregung und weitere Negativschlagzeilen. Kurzum: in der abgelaufenen Spielzeit war einiges schiefgelaufen für die Kreisliga-A-Fußballer des TSV Harthausen. Der Trainer Sascha Gavranovic spricht von einem „gebrauchten Jahr“.

 

Daher wollen die Vereinsverantwortlichen des Filderstädter Clubs diese unseligen Geschehnisse nun abhaken und schnell nach vorne blicken. „Es wird Zeit, dass jetzt wieder Ruhe in den Verein kommt“, sagt der Abteilungsleiter Wolfram Bunz. Letzteres ist wohl keine schlechte Idee, schließlich wirft die am 1. September beginnende neue Fußballsaison auch beim TSV Harthausen ihre Schatten voraus. So wird sich bereits an diesem Samstag beim offiziellen Saisonopening des Clubs von 14.30 Uhr an der künftige Erste-Mannschaft-Spielerkader im Rahmen der diesjährigen Feuerwehrhocketse auf dem Harthausener Marktplatz publikumswirksam auf einer Bühne präsentieren.

Vorgestellt werden sollen dort auch die bislang fünf Neuen: Can Caglar (vom TSV Bernhausen), Damian Antonic (von Slaven Möhringen), Borislav Nedovic (zuletzt in Kroatien aktiv), Torhüter Mirko Perkovic (von Croatia Stuttgart) sowie Nico Schruff, der von den A-Junioren des TSV Plattenhardt ins Brandfeld gewechselt ist. Damit sind die Personalplanungen aber noch nicht abgeschlossen, wie Sascha Gavranovic anmerkt. „Mit unserem aktuellen Kader können wir unsere Ziele in der neuen Runde erreichen“, gibt sich der Coach optimistisch, vermeidet aber bewusst das Wörtchen „Aufstieg“.

Zu tief sitzen bei ihm noch Frust und Enttäuschung über den knapp verpassten Sprung in die Bezirksliga. Durch das diesjährige Aus in der Aufstiegsrelegation ist seine schwarze Serie diesbezüglich auf nunmehr sechs vergebliche Anläufe angewachsen. Nach einem 1:2 nach Verlängerung waren die Harthausener Mitte Juni bereits in der ersten Spielrunde gegen den TSV Denkendorf K. o. gegangen. Dabei hatte der Harthausener Ex-Profi Slobodan Markovic – nachdem er in der Schlussphase der regulären Spielzeit Gelb-Rot gesehen hatte – nach Ansicht des Schiedsrichters Soner Celkin (Wendlingen) einen Kopfstoß in dessen Richtung angedeutet. Das Sportgericht hat Markovic dafür inzwischen eine viermonatige Spielsperre aufgebrummt – unabhängig davon, dass der Serbe mittlerweile seine aktive Laufbahn beendet hat und neben seiner künftigen Tätigkeit im Verein als neuer A-Jugendcoach beruflich bedingt ohnehin nur noch als Stand-by-Spieler zur Verfügung stehen wird. Zudem hat er laut Bunz auch eine vereinsinterne Strafe erhalten. Wie diese konkret ausgefallen ist, sei jedoch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Obendrein sind beim Sportgericht des Bezirks Neckar/Fils in diesem Zusammenhang noch zwei weitere Verfahren anhängig, wie auf Nachfrage zu erfahren war. Zum einen haben die Regelhüter den Vorwurf eines angeblich unsportlichen Verhaltens von Harthausener Zuschauern in Richtung des Unparteiischen in besagter Partie zu klären. Zum anderen laufen auch sportrechtliche Ermittlungen gegen den Schiedsrichter Celkin selbst. Dieser hatte sich nach der roten Karte bedroht gefühlt, wonach auf dessen Veranlassung hin am Spielort in Oberboihingen die Polizei mit vier Streifenwagen anrückte. Die Begegnung war aber, wie die Filder-Zeitung seinerzeit berichtete, auf und auch neben dem Platz friedlich verlaufen.

Demgegenüber gibt es aber auch positive Nachrichten von den Brandfeldkickern. So steht der von Vereinsseite schon länger angestrebte Wechselwunsch aus der Esslinger Staffel 1 in die Parallelstaffel 2 inzwischen fest. Der Abteilungsleiter Bunz freut sich „auf tolle Nachbarschaftsderbys gegen die Konkurrenten aus Schlaitdorf und Grötzingen“. Zudem wandelt sich das Sportgebiet Brandfeld derzeit in ein Schmuckkästchen: Sitzschalen und eine digitale Anzeigetafel werden montiert, um den Komfort für die Zuschauer zu verbessern. Zudem hat das Hauptspielfeld einen neuen Rasen erhalten. Wolfram Bunz und Co. wird es nicht unrecht sein, wenn auch über die jüngsten Negativschlagzeilen möglichst schnell Gras wachsen wird.