Wladimir Putin hat sich entschlossen, sein Land außerhalb der Weltgemeinschaft zu positionieren. Die muss entschlossen handeln, kommentiert Christian Gottschalk, und sie braucht China.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart. - Länger als 75 Jahre ist man sich in Europa darüber einig gewesen, dass Krieg kein geeignetes Mittel ist, um Politik zu gestalten. Diese Einheit ist nun zerbrochen. Wladimir Putin schickt Panzer und Raketen in die Ukraine, um ein Land klein zu bekommen, dem er die Existenzberechtigung abspricht. Das größte Land der Welt führt Krieg gegen das größte Land in Europa. Der russische Präsident schreckt nicht davor zurück, den Kontinent mit Blut zu überziehen, um einem Geschichtsverständnis Geltung zu verschaffen, welches er ziemlich exklusiv für sich in Anspruch nimmt. Wenn in ersten Reaktionen davon die Rede ist, dass keine von Russlands Rechtfertigungen auch nur ansatzweise mit dem Völkerrecht in Einklang zu bringen ist, dann ist das selbstverständlich richtig. Es zeigt aber doch nur die blanke Fassungslosigkeit über dieses Vorgehen.