Immer mehr Menschen flüchten aus der Ukraine. Viele, die in Deutschland eintreffen, werden nun von Berlin aus in andere Bundesländer gebracht.

Volontäre: Laureta Nrecaj (nre)

Berlin - Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben die Behörden in Deutschland die Ankunft von rund 80.000 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Das teilte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, am Mittwoch in Berlin mit. Die genaue Zahl der Menschen, die in Deutschland Zuflucht gesucht haben, ist allerdings noch nicht bekannt. Denn an der Grenze zu Polen und Tschechien gebe es keine stationären Kontrollen und viele Neuankömmlinge seien auch bei Verwandten untergekommen.

 

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Um Engpässe bei der Unterbringung der Geflüchteten, vor allem in Berlin, zu vermeiden, würden inzwischen zusätzliche Züge und Busse eingesetzt werden. Diese sollen die Menschen in andere Bundesländer bringen, teilte die Bundesregierung mit. Auch eine kostenlose Weiterreise in ein anderes europäisches Zielland sei möglich. Es gebe große Anstrengungen, die Behörden der Hauptstadt zu entlasten, sagte Kall – auch durch Personal aus den Bundesbehörden.

Entlastung bleibt weiterhin notwendig

Die meisten der mehr als zwei Millionen Menschen, die in den vergangenen zwei Wochen aus der Ukraine geflohen sind, halten sich in den Nachbarländern auf. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will am Donnerstag eine Aufnahmeeinrichtung in Polen besuchen.

Im Zusammenspiel von Staat, privaten Helfern und Angehörigen der Flüchtlinge funktioniere die Versorgung der Ankommenden in Deutschland gut, sagte der SPD-Innenpolitiker Helge Lindh. Dennoch müsse über eine Entlastung von besonders stark durch Zuzug betroffene Kommunen gesprochen werden, da „einige Kommunen schon am Anschlag“ agierten.