Saur sieht sich zu einer Rechtfertigung gezwungen. Er fühle sich falsch verstanden, der Bericht sei „einseitig und verzerrt“. Er habe völlig neutral und ohne Urteil über die Zentrale Stelle gesprochen. Die Macher der Sendung hätten nachträgliche eine „bestimmte Tendenz“ in das Interview eingebaut.

 

Das Rathaus in Montbéliard reagiert nicht nachtragend – im Gegenteil. Schon im ersten Brief schlägt Boulloche versöhnliche Töne an: „So sind wir denn entschlossen, Ihnen den Vorschlag zu machen, eine neue Begegnung unserer beiden Stadträte und Stadtverwaltungen herbeizuführen, sobald sich die Erregung in unserem Lande gelegt hat. Dieses Zusammentreffen wird bezeugen, dass unsere Partnerschaft in keiner Weise infrage gestellt wurde durch dieses Ereignis, von Leuten verursacht, die Sie ebenso wie wir zweifellos ablehnen.“

Im folgenden Jahr ist der französische Bürgermeister mit seiner Gesandtschaft wieder Gast in Ludwigsburg. Er besteht aber darauf, bei diesem Besuch die Zentrale Stelle zu besichtigen. Boulloche will mit eigenen Augen sehen, dass die Deutschen wirklich etwas gegen den Nationalsozialismus unternehmen.