In „Zerrissen“ wird ein Junge von den Cousins zur Gewalt gezwungen. Die Polizei braucht den 13-Jährigen, um seiner Familie das Handwerk zu legen.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Was taugt „Zerrissen“? Der neue „Tatort“ aus Stuttgart im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Es gibt kaum Zweifel, dass die kriminellen Familien Maslov und Ellinger den Überfall auf einen Juwelier verübt haben, bei dem eine Kundin starb. Die Polizei muss auf den 13-jährigen David setzen, um die Täter dranzukriegen – die dagegen missbrauchen den strafunmündigen Jungen für ihre Zwecke.

Zahl der Leichen 1

Sippenhaft So eine Familie wünscht man keinem. Die harten Jungs wissen, wie sie den 13-Jährigen unter Druck setzen können, und traktieren ihn mit Sprüchen wie „Wir müssen zusammenhalten“.

Aggression Woher der Hass? Nicht nur die Verwandten von David wollen ständig zuschlagen, auch die Sozialarbeiterin Annarose (Caroline Cousin) ist voller Wut und nicht das beste Vorbild für den Teenager aus schwierigen Verhältnissen.

Informant Wie nebenbei kommt ein Bruder ins Spiel, der für die Polizei als Informant tätig war, um die Kriminalität nicht an die nächste Generation seiner Familie weiterzugeben. War er ein Verräter, fragt sich David (Louis Guillaume). Aber nein, erwidert Kommissar Lannert, „er war cool – ein Held!“

Unser Fazit Als Krimi taugt der an sich sehenswerte Stoff nur bedingt. Abgedroschen ist die typische Ballerei zum Schluss, bei der der Junge getroffen wird – hier aber immerhin überlebt.

Spannung Note 3; Logik Note 2