Die Verleihung der Nobelpreise ist nicht irgendein Anlass – entsprechend schick machten sich am Sonntag auch die schwedischen Prinzessinnen Victoria und Sofia.
Es ist das Ereignis im dunklen schwedischen Winter: Die Verleihung der Nobelpreise in Stockholm. Um die Preisträgerinnen und Preisträgern zu ehren, sind stets auch die Mitglieder der schwedischen Königsfamilie vertreten. Allen voran König Carl XVI. Gustaf und seine Frau Königin Silvia, aber natürlich auch die Kronprinzessin Victoria und ihr Mann Prinz Daniel.
Die 46-jährige Kronprinzessin erschien in der Konzerthalle von Stockholm in einer violetten One-Shoulder-Robe mit ausladendem Rock. Bei dem Entwurf der schwedischen Designerin Camilla Thulin mit der großen drapierten Stoffrose auf der Schulter handelt es sich um einen Klassiker: Victoria trug das Kleid schon im vergangenen Jahr bei einem Staatsbankett für das niederländische Königspaar Máxima und Willem-Alexander.
Ihr Haar hatte die Kronprinzessin zu einem Chignon aufgesteckt, so kam ihr Diadem zur Geltung. Victoria saß neben einem der diesjährigen Nobelpreisträger in Chemie, dem Forscher Moungi Bawendi.
Ihre Schwägerin Prinzessin Sofia optierte für eine schlichte schwarze Robe mit langen Ärmeln. Nicht sparsam war die 39-jährige Ehefrau von Prinz Carl Philip dafür mit ihrem Schmuck: Sie trug ein großes, auffälliges Diamantencollier.
König Carl XVI. Gustaf überreichte drei Frauen und sieben Männern die diesjährigen Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Den Literaturnobelpreis 2023 erhielt der norwegische Dramatiker Jon Fosse.
Der Physiker Ferenc Krausz hat mit Anne L’Huillier und Pierre Agostini einen Weg gefunden, extrem kurze Lichtpulse zu erzeugen, mit denen sich selbst die rasend schnelle Bewegung von Elektronen messen lässt. Die in Frankreich geborene L’Huillier ist erst die fünfte Frau, die mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet wird. Sie saß beim Bankett neben dem König.
Der Nobelpreis für Chemie ging an die in den USA tätigen Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov, die für die Entdeckung und Entwicklung von sogenannten Quantenpunkten ausgezeichnet wurden.
Den Medizin-Nobelpreis nahmen Katalin Karikó und Drew Weissman entgegen. Ihre Arbeiten an der mRNA-Technologie haben unter anderem die Entwicklung der Corona-Impfstoffe ermöglicht. Den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt die US-Ökonomin Claudia Goldin für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.
Zur gleichen Zeit wurde im norwegischen Oslo der Friedensnobelpreis verliehen – in Anwesenheit der norwegischen Königsfamilie. Ihre beiden Kinder verlasen bei der Zeremonie eine Rede der Preisträgerin Narges Mohammadi. Die iranische Menschenrechtsaktivistin sitzt in Teheran in Haft.
Die Nobelpreise hat der Chemiker, Unternehmer und Erfinder Alfred Nobel gestiftet. Sie werden traditionell an seinem Todestag, dem 10. Dezember überreicht - der Friedensnobelpreis als einziger in Oslo, alle anderen in Stockholm.