Marie Louise hat mit „Sleepless“ ihr mittlerweile drittes Album veröffentlicht. Die Künstlerin aus Sommerrain besticht mit ihrer warmen Stimme.

Bad Cannstatt - Es ist die warme Stimme, mit der Marie-Louise verzaubert. Auf ihrem dritten Album „Sleepless“ verleiht sie den Akustik-Popsongs die besondere Note. „Ich habe mich stetig weiterentwickelt und das wird auch noch so weitergehen“, sagt die Künstlerin, die seit 2014 ihren Beruf als Krankenschwester kündigte und „voll auf die Karte Musik“ gesetzt hat. Der Entschluss reifte auf einer halbjährigen Rucksackreise durch Peru, Guatemala und Mexiko. „Es war die richtige Entscheidung trotz aller Risiken.“ Sie könne sich jetzt 100 Prozent ihrer Kunst widmen und sich auch musikalisch weiterentwickeln. Ganz wichtig ist ihr dabei auch ihre international besetzte Band: Fabian Wendt am Bass, der von Anfang an dabei ist, der georgische Gitarrist und Arrangeur Zura Dzagnidze und die polnische Vibrafonistin Kasia Kadlubkowska. „Jetzt hab ich auch einen Schlagzeuger, Martin Grünewald, live dabei.“ Bislang hat sie mehr auf perkussive Begleitung gesetzt, auch auf ihren Alben. „Wir haben es mit Schlagzeug ausprobiert und es passt.“ Überhaupt sei die Band in den vergangenen Jahren zusammengewachsen, hat einen Bandsound entwickelt. Was man den Stücken „Milchstraße 10“ und „Ego“ anmerkt. „Die Stücke sind schon sehr alt und ich wollte sie auf dem Album haben, wusste aber nicht, ob sie vom Stil noch passen.“ Die Band habe dafür gesorgt, dass es funktioniert.

 

Album live eingespielt

Daher war es der Künstlerin aus Sommerrain wichtig, das neue Album – aufgenommen wieder von Max Braun – live eingespielt wird. „Das war mein Traum.“ Der Blickkontakt zu den Musikern war ihr bei den Aufnahmen wichtig. „Das war schon eine große Herausforderung und wir haben auch heftig dafür geprobt.“ Wichtig war ihr, die Atmosphäre beim gemeinsamen Spielen aufzufangen. „Das war immer mein Wunsch.“ Mit dem Ergebnis ist sie zufrieden. „Es sind schöne Momente entstanden und es war eine tolle Erfahrung.“ Mit „K’at“ ist auch ein Instrumentalstück auf dem Album, das der Gitarrist für sie geschrieben hat. „Es hat mich sofort an meine Reise erinnert. Ich fühle mich sehr mit der Musik, den Menschen und der Kultur von Guatemala verbunden.“ Daher wählte sich auch den Titel des Stücks entsprechend aus. K’at sei so etwas wie ein Schutzwesen.

Auf „Sleepless“ verarbeitet Marie Louise eigene Erfahrungen und Erlebnisse, etwa beim Titelstück, das sie am Morgen nach einer schlaflosen Nacht niederschrieb. In der Zeit litt sie unter Schlafstörungen. „Das musste einfach raus.“ Michael Fragstein hat wieder das Cover gestaltet und dabei das Thema aufgegriffen. Zum letzten Album hat er auch ein Video zu „Happyness has a hole“ gedreht, das jetzt in Tokio für eine TV-Sendung verwendet werden soll. „Die Japaner fahren wohl voll auf das Video ab“, freut sich Marie Louise. Internationalität beweist sie auch bei „Hoy“, das auf spanisch gesungen ist. „Laylah“ handelt von einer geflüchteten Frau, die in verschiedene Rollen schlüpfen muss, um zu überleben.

Musik zum Theaterstück geschrieben

Darüberhinaus hat Marie Louise für das Theater in der Badewanne im Höhenpark Killesberg die Musik zum Theaterstück „Was schlüpft aus dem Ei?“ für Kinder ab drei Jahren geschrieben und wirkt auch auf der Bühne mit. „Das ist wieder eine total neue Erfahrung.“ Zudem unterrichtet sie an der Musikschule Sindelfingen Gesang. Live erleben kann man Marie Louise am 16. Juni im Galao, Tübinger Straße 90, am 22. Juni im Mauerwerk in Herrenberg und am 21. Juli im Kulturkabinett, Kissinger Straße 66a, im Rahmen des Stadtspiels in Bad Cannstatt.