Hauptsache, es machen bei freiem Eintritt möglichst viele mit! Schinkels klassizistische Elisabethkirche hat der Künstler Pawel Althamer innen rundum mit weißen Wänden ausgekleidet, an der sich jeder zeichnerisch betätigen darf, der sich für berufen hält. Dieser basisdemokratische „Kongress der Zeichner“ ersetzt die kuratorische Ausschau nach professionellen Künstlern, die mit ungewöhnlichen Mitteln etwas zu sagen haben. Und die Kulturstiftung des Bundes fördert alle diese Maßnahmen zur Entwertung des Künstlerberufs mit 2,5 Millionen Euro!

 

Wie die Occupy-Aktivisten oder die Piratenpartei hoffen die Biennale-Macher auf die Schwarmintelligenz der vielen. Radikale Basisdemokratie soll der institutionalisierten Politik und Kunst auf die Sprünge helfen. Ein paar Wochen lang testet die Biennale unter dem Mutmachermotto „Forget Fear!“ aus, ob das klappt. Große Kunst würde dabei nur stören.