Beim Kunst- und Kunstgewerbemarkt in Fellbach suchen viele Besucher nach Geschenk- und Dekoartikeln. Seit 33 Jahren gibt es den Basar viele Händler sind von Beginn an dabei.

Fellbach - Schade, dass zu Hause irgendwann einmal der Platz knapp wird: „So viel wie in den vorherigen Jahren kann ich gar nicht mehr kaufen, ich muss mich schon sehr zusammennehmen“, sagt Margarete Brunner aus Weil der Stadt. Seit vielen Jahren besucht sie die beiden Kunstgewerbemärkte vor Ostern und kurz vor der Adventszeit in der Schwabenlandhalle. „Ich habe einen Lieblingsstand, und da gehe ich immer zuerst hin“, verrät sie. Sie nehme sich zwar vor, einige der hübschen Geschenk- und Dekoartikel zu verschenken: „Aber dann kann ich mich nicht trennen und behalte alles selbst“, gesteht sie.

 

Prall gefüllte Taschen sah man am Samstag und Sonntag auf dem 33. Markt für Kunst und Kunstgewerbe allenthalben. Denn das Angebot lässt keine Wünsche offen: Gestricktes, Genähtes und Gefilztes, Holzarbeiten, Schmuck, Advents- und Türkränze, höchst individuelle Töpferwaren, Sterne in allen Variationen, Handtaschen, Kleidung, Puppen und Schmusetiere.

Selbst die kleinen Tortenstücke sehen aus wie vom Konditor

Am Stand von Ute Hennek kommen weder Kinder noch Erwachsene so einfach vorbei. Einmalig schön und wahrlich zum Anbeißen sind ihre aus „Salzteig mit reduziertem Salzgehalt“ hergestellten Kaufladenutensilien, die sie liebevoll von Hand bemalt. Selbst die kleinen Tortenstücke sehen aus wie vom Konditor. „Ich koche und backe seit meinem elften Lebensjahr – wenn man solche Sachen herstellen will, muss man schon etwas von der Materie verstehen, damit es gut aussieht“, sagt sie. Auch Anna Mosch versteht ihr Geschäft: Die Meißnerin ist gelernte Porzellanmalerin. Seit 18 Jahren fährt sie im Frühjahr und Herbst nach Fellbach und hat sich mit ihren Porzellangefäßen, die sie mit Ornamenten und Blütenmustern bemalt, eine Stammkundschaft gesichert.

Seit 33 Jahren gibt es den Basar und seit 32 ist der Glasbläser Dieter Kunze dabei

Besucherin Ursula Präger aus Remshalden ist wohl ein bisschen zu spät dran. An ihrem Lieblingsstand besorgt sie sich jedes Jahr einen dekorierten Türkranz. „Alle weg, erst morgen habe ich wieder welche“, sagt Steffi König, die in der Woche vor dem Basar Nachtschichten einlegt. „Älter als eine Woche ist bei mir kein Kranz, die sollen ja schließlich bis Weihnachten halten.“ Alle Naturmaterialien, die sie zur Dekoration verwendet, sammelt sie selbst.

Ganz entzückend sind die Wichtel, Häuschen und Tannenbäume, die Heinke Behr töpfert. Fünfzehn Arbeitsgänge seien es bis zum fertigen Produkt, ihre Preise sind mehr als günstig. „Ich schaffe das einfach nicht, mehr zu verlangen, wenn die Leute so entzückt sind, ist das mein schönster Lohn“, sagt sie. Von September bis Ostern sei sie am Töpfern und Bemalen, aber im Sommer „da mache ich blau“.

Seit 33 Jahren gibt es den Basar und seit 32 ist der Glasbläser Dieter Kunze dabei. Er stellt beruflich technisches Laborglas her, seine künstlerische Ader lebt er an Sternen und Eiszapfen, Kolibris und Weihnachtsschmuck aus. „Glasblasen kann man nicht einfach nur so als Hobby machen, das muss man schon gelernt haben“, sagt er und lässt die Flamme fauchen. Sofort bleiben die Leute an seinem Stand stehen.