Das Sozialministerium meldet Rückstaus bei der Analyse der Corona-Tests, die Labore melden ausreichende Kapazitäten. Luft verschafft den Laboren eine neue Quarantäne-Regel für Einreisende aus Risikogebieten.

Stuttgart - Allein in der letzten Oktober-Woche wurden 185 390 Corona-Tests gemacht, 15 Prozent mehr als in der Woche zuvor, teilt das Sozialministerium Baden-Württemberg mit. Das habe Auswirkungen auf die Verschickung der Befunde. „Die Laborkapazitäten waren zu 122 Prozent ausgelastet, hieraus ergeben sich logischerweise Rückstaus. Wir haben inzwischen Befundlaufzeiten von zum Teil mehreren Tagen.“

 

Priorisierung für eilige Fälle

Das Gesundheitsamt Stuttgart meldet, die Befunde lägen nach zwei bis drei Tagen vor. Sie stammen aus dem Labor Synlab in Leinfelden-Echterdingen, das unter anderem mit der Analyse der Proben aus dem Testzentrum Wasen beauftragt ist. „In der Regel können wir dem einsendenden Arzt und der getesteten Person das PCR-Testergebnis innerhalb von 24 Stunden bis 48 Stunden übermitteln“, sagt ein Unternehmenssprecher von Synlab.

Bei sehr hohem Testaufkommen könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass es in Einzelfällen länger dauere. „Deshalb haben wir kürzlich eine Proben-Priorisierung für eilige Proben eingeführt, die teilweise eine Befundrücklaufzeit von unter 24 Stunden ermöglicht“, sagt der Sprecher. Eilige Proben sind laut Robert-Koch-Institut Tests für Risikogruppen, bei denen die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs besonders hoch ist, so zum Beispiel Proben aus Krankenhäusern oder Altenheimen. Außerdem soll auch Proben von Beschäftigten im Gesundheitsbereich Vorrang eingeräumt werden; die Probe muss allerdings eine entsprechende Kennzeichnung durch den einsendenden Arzt haben.

Pro Tag bis zu 2000 Tests

„Eine Diagnose dauert bei uns unter 24 Stunden“, sagt Dirk Biskup, Gründer und Geschäftsführer des Tübinger Biotechunternehmens Cegat. „Wir haben viel Personal eingestellt und sind deshalb nicht an der Kapazitätsgrenze.“ Seit Beginn der Pandemie habe Cegat rund 100 000 Proben getestet, pro Tag bis zu 2000.

Unter anderem fährt ein mobiles Einsatzteam von Cegat Pflegeheime an, am Firmensitz habe man eine eigene Abstrichstelle eingerichtet „für Leute, die aus beruflichen oder privaten Gründen dringend einen Test brauchen“, so Biskup. Außerdem arbeite man Gesundheitsämtern in Esslingen, Tübingen und Stuttgart zu.

Neue Regeln für Reiserückkehrer

Bisher untersuchte Cegat auch die Proben, die am Flughafen genommen worden sind. Allerdings hat der Bund von kommenden Sonntag an das Prozedere für Einreisende aus Risikogebieten neu geregelt. Die Rückkehrer müssen sich künftig fünf Tage in häusliche Quarantäne begeben und dürfen sich frühestens danach testen lassen, teilt das Sozialministerium mit. Fällt das Ergebnis negativ aus, ist die Quarantäne beendet. Dementsprechend geht die Zahl der Tests am Flughafen zurück, das Testzentrum wird deshalb am Samstag, 7. November, ab 23 Uhr geschlossen. Laut Walter Schoefer, dem Sprecher der Geschäftsführung des Airport Stuttgart, soll das Angebot aber in Kürze am selben Ort fortgesetzt werden, auch in Vorbereitung auf den geplanten Aufbau von Impfzentren. Seit August 2020 hatten 90 000 Menschen die Teststation aufgesucht.