Es ist ein Alarmzeichen, wenn ausgerechnet in Baden-Württemberg die Ingenieure knapp werden. Hat sich doch die Landesregierung vorgenommen, der Südwesten solle vorangehen bei der Transformation der Autoindustrie, bei Künstlicher Intelligenz und dem Kampf gegen den Klimawandel.
Es klingt wohlfeil, wenn die Wissenschaftsministerin nun eine Werbekampagne ausschreiben will, um Technikstudenten an die Hochschulen des Landes zu locken, aber es ist nötig. Die Universitäten, die Fachhochschulen und die Duale Hochschule in Baden-Württemberg sind für ihre technischen Studiengänge hoch angesehen.
Abwanderung verhindern
Bleiben die Studienplätze leer, müssen sie womöglich gestrichen werden. Es droht die Abwanderung von renommierten Wissenschaftlern. Kleine und mittlere Unternehmen könnten vom Technologietransfer abgeschnitten werden. Eine Imagekampagne ist ein Ansatz, die Lücke bei den Fachkräften zu schließen, und das Angebot an Studienplätzen und die Expertise im Land zu halten. Ist sie erfolgreich, könnten Absolventen aus anderen Bundesländern sich dauerhaft hierzulande niederlassen.
Doch angesichts der hohen Lebenshaltungskosten im Land kommen nicht nur zu wenige Studierende her, es wandern auch einheimische ab. Die Werbekampagne muss von Stipendien und Vergünstigungen begleitet werden. Sonst droht das Projekt zu scheitern noch ehe es ausgeschrieben ist.