Der 1970 eröffnete Bau zwischen Konrad-Adenauer-Straße und Urbanstraße platzt schier aus den Nähten. Deshalb mussten die Hüter der Bücher als Ausweichquartier bereits eine Lagerhalle in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) anmieten. Auch dort ist längst die Kapazitätsgrenze erreicht. Rund sechs Millionen Bücher verwahrt die WLB bereits, und Jahr für Jahr wächst der Bestand um circa 80 000 weitere Exemplare. Rund 40 Prozent davon kommen schon deshalb ins Haus, weil die WLB die Aufgaben hat, alle Bücher zu sammeln, die in Württemberg erscheinen.

 

Dass Kowark jetzt gebeten wurde auszurechnen, was eine weitere Bauverzögerung kosten würde, nährt seine schlimmsten Befürchtungen. Die Summe hat er parat. Ein zweites Lager müsste angemietet, ein Magazin eingerichtet, zusätzliches Personal beschäftigt werden. Hinzu kommt, dass die Spareffekte durch die neuen Räume und die neue Technik entsprechend später zu Buche schlagen würden. „Pro Jahr wird es das Land 2,5 Millionen Euro mehr kosten.“

Das Finanzministerium lässt weiter prüfen

Frank Kupferschmidt, Sprecher des Finanzministeriums, bestätigt, dass zwischen WLB und Besucherzentrum „eine Terminabhängigkeit“ besteht. Es gebe eine zeitliche Überschneidung bei der Wasserhaltung. Das Landtagspräsidium habe Anfang April die Entscheidung zum Bürgerzentrum gefällt, mit der Entwurfsplanung wurde im Mai begonnen. Beides dürfe nicht parallel bei offenem Wassermanagement gebaut werden, das widerspreche der Heilquellen-Schutzverordnung. Eine Verschiebung des Baustarts bei der Landesbibliothek will das Finanzministerium derzeit aber nicht bestätigen – dementieren allerdings auch nicht. Die Baumaßnahmen müssten „entflochten“ werden – idealerweise so, dass sich für keinen eine untragbare Verzögerung ergebe, sagt Kupferschmidt. „Wir sind Dienstleister für beide Nutzer.“ Die Hochbauverwaltung prüfe derzeit die Möglichkeiten. In einigen Wochen wisse man mehr.

Denn auch der Landtag sieht Handlungsbedarf. „Die räumlichen Verhältnisse im Landtagsgebäude sind äußerst beengt. Durch den Bau eines Bürger- und Medienzentrums soll hier Abhilfe geschaffen werden“, teilt Pressesprecher Quintus Scheble mit. In dem neuen Zentrum sei dann ausreichend Platz vorhanden für die Betreuung von Besuchergruppen. Auch Ausschusssitzungen, Tagungen, Seminare, Vorträge sowie Pressekonferenzen könnten dort stattfinden.

Der Direktor sieht das Ende der Fahnenstange erreicht

Baue nun zuerst der Landtag, könne an der WLB erst im darauffolgenden Frühjahr begonnen werden. Wäre Kowark ein Choleriker, würde er deswegen vielleicht aus der Haut fahren. Aber so schüttelt er nur den Kopf und sagt: „Wir sind am Ende. Wir sind wirklich am Ende.“

Jedes Jahr Verzögerung kostet 2,5 Millionen Euro

Der 1970 eröffnete Bau zwischen Konrad-Adenauer-Straße und Urbanstraße platzt schier aus den Nähten. Deshalb mussten die Hüter der Bücher als Ausweichquartier bereits eine Lagerhalle in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) anmieten. Auch dort ist längst die Kapazitätsgrenze erreicht. Rund sechs Millionen Bücher verwahrt die WLB bereits, und Jahr für Jahr wächst der Bestand um circa 80 000 weitere Exemplare. Rund 40 Prozent davon kommen schon deshalb ins Haus, weil die WLB die Aufgaben hat, alle Bücher zu sammeln, die in Württemberg erscheinen.

Dass Kowark jetzt gebeten wurde auszurechnen, was eine weitere Bauverzögerung kosten würde, nährt seine schlimmsten Befürchtungen. Die Summe hat er parat. Ein zweites Lager müsste angemietet, ein Magazin eingerichtet, zusätzliches Personal beschäftigt werden. Hinzu kommt, dass die Spareffekte durch die neuen Räume und die neue Technik entsprechend später zu Buche schlagen würden. „Pro Jahr wird es das Land 2,5 Millionen Euro mehr kosten.“

Das Finanzministerium lässt weiter prüfen

Frank Kupferschmidt, Sprecher des Finanzministeriums, bestätigt, dass zwischen WLB und Besucherzentrum „eine Terminabhängigkeit“ besteht. Es gebe eine zeitliche Überschneidung bei der Wasserhaltung. Das Landtagspräsidium habe Anfang April die Entscheidung zum Bürgerzentrum gefällt, mit der Entwurfsplanung wurde im Mai begonnen. Beides dürfe nicht parallel bei offenem Wassermanagement gebaut werden, das widerspreche der Heilquellen-Schutzverordnung. Eine Verschiebung des Baustarts bei der Landesbibliothek will das Finanzministerium derzeit aber nicht bestätigen – dementieren allerdings auch nicht. Die Baumaßnahmen müssten „entflochten“ werden – idealerweise so, dass sich für keinen eine untragbare Verzögerung ergebe, sagt Kupferschmidt. „Wir sind Dienstleister für beide Nutzer.“ Die Hochbauverwaltung prüfe derzeit die Möglichkeiten. In einigen Wochen wisse man mehr.

Denn auch der Landtag sieht Handlungsbedarf. „Die räumlichen Verhältnisse im Landtagsgebäude sind äußerst beengt. Durch den Bau eines Bürger- und Medienzentrums soll hier Abhilfe geschaffen werden“, teilt Pressesprecher Quintus Scheble mit. In dem neuen Zentrum sei dann ausreichend Platz vorhanden für die Betreuung von Besuchergruppen. Auch Ausschusssitzungen, Tagungen, Seminare, Vorträge sowie Pressekonferenzen könnten dort stattfinden.

Kowark trifft sich Ende Juli mit Vertretern des Finanzministeriums. Seine Sorge ist, dass bis dahin die Entscheidung gefallen ist und die WLB das Nachsehen hat. „Eine Inbetriebnahme Ende 2017 ist bei uns wirklich der letzte Termin, um unsere Bestände noch unterzubringen.“

Die Pläne der Landesbibliothek

Der sechsgeschossige Ergänzungsbau soll nordwestlich vom Altbau der Landesbibliothek entstehen und über einen Steg mit diesem verbunden werden. Der Zugang erfolgt dann über den Neubau. Im Erdgeschoss sind Information, Ausstellungsfläche, Vortragssaal und Leihstelle mit Selbstverbuchung vorgesehen. In den oberen vier Geschossen sollen rund 500 000 Bände stehen, die auf Leseplätzen entlang der Fenster genutzt werden können. Geplant ist zudem eine moderne Buchförderanlage und die Umgestaltung des Altbaus.