Der TV Echterdingen steht sich im Derby bei NAFI Stuttgart ein Stück weit selbst im Weg.

Zuffenhausen - Dass der Weg aus einem Tief zumeist ein harter und steiniger ist, haben die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen am Sonntag auf recht schmerzhafte Weise erfahren müssen. Da gastierte die Mannschaft von Trainer Christopher Eisenhardt bei NAFI Stuttgart. Und dort setzte der Echterdinger Coach auf einen bewährten Plan, um seinem Team nach zuletzt zwei Pleiten in Folge wieder zu mehr Stabilität zu verhelfen. Allerdings ging die Rechnung nicht auf, weil ein paar Variablen einflossen, mit denen niemand kalkuliert hatte: eine Panne und viel Pech – was zu einer 2:3-Niederlage führte, bei einer der drei Gegentreffer höchst umstritten war.

 

Das Filderteam hatte sich sozusagen den Eisenhardt’schen Riegel verordnet: Fünfer-Abwehrkette, davor drei Mittelfeldspieler, zwei Angreifer. An diesem Bollwerk bissen sich die Platzherren auf der Bezirkssportanlage Schlotwiese in Zuffenhausen zwar die Zähne aus. Der Haken war nur, dass sie gar nicht ernsthaft angreifen mussten. Denn schon in der 4. Minute leistete sich Echterdingens Keeper Valentin Haug einen bösen Fehlgriff. Er ließ einen eigentlich harmlosen, weil zu weit vor das Tor gezogenen Freistoß von Talha Kavak durch die Hände ins Netz gleiten – womit auch Teil zwei des Plans, auf Konter zu lauern, danebenging. Es kontert sich eben schwer, wenn man nicht ernsthaft angegriffen wird. Und das hatte NAFI mit der Führung im Rücken auch nicht nötig. Bis auf eine Doppelchance, bei der Haug erst gegen Franco Petruso und dann gegen Mustafa Yesildaglar klärte, ging von den Gastgebern nur wenig Torgefahr aus.

Nur kurze Freude über den Ausgleich

Die wenigen Chancen, die sich dem TV Echterdingen nach Balleroberungen boten, wurden allerdings auch kläglich vergeben. In der 6. Minute legte sich Oskar Douty den Ball zu weit vor, in der 22. Minute kam Alper Arslan einen Schritt zu spät und verzog dann frei vor dem Tor. In der 50. Minute verfehlte eine Direktabnahme von Tobias Heim knapp das Ziel. Und in der 55. Minute hätte sich Arslan nach feinem Zuspiel von David Hertel die Ecke aussuchen können. Doch er wählte die, in der sich ein Knäuel von Mit- und Abwehrspielern tummelte – Ball abgeblockt. Erst in der 70. Minute gelang es den Gästen, eine sowohl schnelle als auch präzise gespielte Offensivaktion abzuschließen. Nach einer Arslan-Flanke durfte Hertel unbedrängt zum 1:1 abschließen. Doch die Freude über den durchaus verdienten Ausgleich währte keine 60 Sekunden. Kavak hämmerte das Spielgerät aus 22 Metern in bester Tor-des-Monats-Manier zur erneuten NAFI-Führung in den Winkel.

Echterdinger Ärger über strittiges Gegentor

Dann kam die Szene, welche die Emotionen bei den Echterdingern hochkochen ließ. Haris Vrabac schlug eine Flanke in den Echterdinger Strafraum, Petruso bewegte sich zum Ball, berührte ihn aber nicht. Und dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig: Der Schiedsrichterassistent hob die Fahne. Während nun ein Teil der Spieler auf den Pfiff des Unparteiischen warteten – der aber nicht kam – hüpfte der Ball im Strafraum auf und landete schließlich im Gästetor. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten gab der Schiedsrichter Achim Mauz den Treffer – sehr zum Ärger Eisenhardts: „Ich begreife nicht, wie man dieses Tor anerkennen kann.“

Zuspruch bekam er vom NAFI-Spielertrainer Damir Bosnjak: „An seiner Stelle hätte ich mich auch aufgeregt.“ Allerdings hatte Bosnjak leicht reden. Denn just dieser Treffer rettete seiner Mannschaft den Sieg. Die Schlussoffensive der Echterdinger, die nach Gelb-Rot gegen Tobias Heim die letzte Viertelstunde in Unterzahl agierten, brachte nur noch den 2:3-Anschlusstreffer durch Duje Tokic.