Der TV Echterdingen schließt seine Personalplanungen für die nächste Saison weitgehend ab.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Echterdingen - Seine Freude mag er nicht verhehlen. Es ist förmlich zu spüren, wie sich Valentin Haug am anderen Ende der Telefonleitung zufrieden die Hände reibt. Fünf Neuzugänge hat der sportliche Leiter des Fußball-Landesligisten TV Echterdingen bereits verkündet, als er genüsslich zum Transferhöhepunkt für die nächste Saison kommt. „Schnell, torgefährlich“, einen Knaller für die Offensive, vor allem so einen Mann habe man ja gesucht. Gesagt, getan. Inzwischen steht fest: Max Pradler stürmt von Juli an in den Goldäckern – die Gelb-Schwarzen haben ihrem Staffelrivalen und Fildernachbarn SV Bonlanden einen der namhaftesten Spieler abgeluchst.

 

Für den Torjäger endet damit ein Kurz-Gastspiel. Gerade einmal ein halbes Jahr ist es her, dass sie ihn noch in Bonlanden mit offenen Armen empfangen hatten. Dann aber lief es für den 27-Jährigen beim Aufstiegsaspiranten ziemlich anders als gedacht. Erst saß er nur als Joker auf der Bank, und anschließend kam Corona. „Dass wir ihn jetzt überzeugen konnten, zu uns zu wechseln, darüber sind wir schon ein bisschen stolz“, sagt Haug. Einher geht damit die Hoffnung, bei der Lösung des chronischen eigenen Angriffsproblems einen entscheidenden Schritt weiter zu sein. Als Empfehlung bringt Pradler viele Tore mit, vor allem von seinen Vorgängerstationen TSV Köngen und TSV Bad Boll. In der vergangenen Saison war er mit 18 Treffern fünftbester Schütze des Landesliga-Starterfelds. Zum Vergleich: in dem vor dem Abbruch stehenden aktuellen Spieljahr haben alle Echterdinger Kicker zusammen nur 21-mal eingenetzt.

Zogaj kehrt zurück

Ebenso für Torriecher steht Florian Dölker. Den 25-Jährigen zieht es vom Bezirksligisten TV Nellingen nach Echterdingen. Haugs Urteil: „Körperlich sehr stark, mit großem Einsatzwillen unterwegs.“ Darüber hinaus ist die Verpflichtung von vier Youngsters in trockenen Tüchern. Der eine hat bereits bewiesen, dass er es auf dieser Leistungsebene kann: Aaron Zogaj (19, Abwehr rechts) kehrt nach nur einem Jahr vom Ortsrivalen Calcio Leinfelden-Echterdingen zurück – schon vor seinem Abgang zählte er zur Stammformation. Die anderen dagegen wollen sich auf der nächsten Stufe der Karriereleiter versuchen: Driss Majid (21, TSV Weilheim, links offensiv), Felix Winkler (21, halbjähriger Auslandsaufenthalt/zuvor SG Eintracht Sirnau, Innenverteidigung) und Max Bey (19, Junioren TSV Weilheim, Mittelfeld).

Insgesamt steht der Kader des TV Echterdingen damit bei 21 Mann. Nummer 22 könnte noch im Lauf dieser Woche folgen: Marvin Kuhn, bisher Spvgg Möhringen (siehe auch Artikel oben), gilt als Wunschkandidat. Der 30-jährige Allrounder war zuletzt einer der herausragenden Akteure der Stuttgarter Bezirksliga. Früher, in seiner hessischen Heimat, trat er in der Oberliga gegen den Ball.

Keine Einigung: Parrinello geht

Klappt auch diese Personalie noch, sähe Haug „uns vom Plan her eigentlich durch“. Eigentlich. Die Augen werde man dennoch weiter aufhalten – für den Fall, so Haug, dass sich vielleicht „eher zufällig weiteres Interessantes“ auftue. Für schlagkräftig genug aufgestellt hielten die Echterdinger sich auch ohne. Im aktuellen Gefüge hatten die Abteilungsverantwortlichen wie berichtet schon zuvor weitgehend Klarheit geschaffen. Der bislang noch offene Fall Vincenzo Parrinello hat sich inzwischen im Nachklapp erledigt: Der von einem Achillessehnenriss genesene Spielmacher hat laut Haug ein Angebot des Vereins zur Vertragsverlängerung verstreichen lassen und steht damit als Abgang fest.

Alles in allem könnte die Zukunft also bereits beginnen. Eine erste Trainingseinheit nach mehrwöchiger Corona-Zwangspause wollen die Echterdinger am heutigen Dienstagabend absolvieren – jene freilich noch unter gegenwärtigen Voraussetzungen. Der Königstransfer Pradler, die weiteren Zugänge und der neue Coach Giuseppe Iorfida treten ihren Dienst erst am 1. Juli an. Einstweilen liegt die Übungsleitung weiter in den Händen des scheidenden Christopher Eisenhardt.