Die Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin ist am Donnerstagabend wieder Ort einer der größten Partys im politischen Berlin gewesen. Der Südwesten präsentierte sich „Global Digital“.
Berlin - Dass Badener und Schwabener bei technischen und ökonomischen Entwicklungen stets voll auf der Höhe der Zeit sind, ist seit vielen Jahren die wichtigste Botschaft bei der Außendarstellung des Landes Baden-Württemberg. Deshalb war es fast schon Ehrensache, dass sich das Land der Tüftler und Erfinder bei der diesjährigen Stallwächterparty am Donnerstagabend in Berlin ein Zukunftsmotto gab.
Beim Sommerfest im vergangenen Jahr hatte man sich beim Blick zurück zu den Ursprüngen der traditionellen Polit-Fete begeben und das Flair der 50er Jahre wieder aufleben lassen. Diesmal wandte sich Baden-Württemberg also dem „Neuland“ zu, wie die Kanzlerin das Internet vor nicht allzu langer Zeit bezeichnet hat. „Global Digital“ und „4.0“ wollte die diesjährige Stallwächterparty sein. Trotz aller Polit-Prominenz, die auch diesen Sommer in die Landesvertretung am Tiergarten strömte, war Hollie denn auch der unbestrittene Star des Abends. Der kam zwar nicht aus den Tiefen des World Wide Web, sondern „nur“ vom FZI House of Labs in Karlsruhe. Aber der Roboter aus dem Ländle punktet selbst im Vergleich mit berühmten Vorgängern wie etwa dem Sternkenkrieger R2D2 aus dem Kino-Kosmos, weil er mit seinen menschenähnlichen Metall-Händen vollautomatisch „Cyber-Drinks“ nach den Wünschen seiner Gäste mixen kann. Einer seiner ersten Gäste war Bundesratsminister Peter Friedrich (SPD), der sich keinen Drink, aber einen kühlen Handshake abholte.
Trotz Hollies Glanzrolle hinter der Bar, und obwohl Baden-Württemberg die Digitalisierung vorantreibt, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann Grüne) zur Begrüßung, dass es sich bei aller Internet-Begeisterung doch empfehle, das Essen und Trinken lieber ganz altmodisch analog zu genießen – egal ob im Silicon Valley, im Remstal oder bei der Stallwache in der Landesvertretung von Berlin.
1500 Gäste waren angemeldet. Trotz weiter schwelender Griechenland-Krise war neben Kretschmann, seinem Stellvertreter und Finanzminister Nils Schmid und dem Stuttgarter Kabinett auch EU-Digital-Kommissar Günther Oettinger gekommen, außerdem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Die Gäste möchten ausnahmsweise nicht dauernd mit gesenkten Kopf auf ihren Smartphones kommunizieren, wünschte sich Kretschmann, sondern sich auf Augenhöhe begegnen.